„Die Selbständigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, besonders das große Wohlwollen der Mitarbeiter untereinander“ haben Weihbischof Stephan Turnovszky anlässlich der Visitation der Pfarre Harmannsdorf (Dekanat Korneuburg) beeindruckt. Die Pfarre lebe vom Engagement der Vielen: „Allein für die Reinigung der Kirche sind an die 100 Personen engagiert“, lobt Turnovszky diesen ungewöhnlichen „Radl-Dienst“. Außergewöhnlich sei auch, dass es in der Pfarre eine Begräbnisleiterin gibt – diese hat die Ausbildung in Wien absolviert. Angesichts des Alters und Gesundheitszustandes von Pfarrer Edwin Weninger ist es bemerkens- und unterstützenswert, wie die Gläubigen vermehrt Verantwortung übernehmen.
Jungschar, Jugend und die Ministranten dächten „in guter Weise in größeren Räumen, bis hin zur Dekanatsebene“, würdigt der Weihbischof dieses zukunftsfähige Arbeiten. Es gibt in der Pfarre die Tradition einer „schönen, gepflegten Liturgie“. Sonntags werden – wiederum „im Radl“ – zwei hl. Messen gefeiert, der dritte Gottesdienst wird als Wort-Gottes-Feier gehalten. Erstkommunion- und Firmvorbereitung finden unter Leitung der engagierten Religionslehrerinnen für Harmannsdorf und die Nachbarpfarren gemeinsam statt.
Eine Sorge der Pfarre sei es, ob sie auch in Zukunft einen eigenen Pfarrer haben werde. Der Bischofsvikar lud die Frauen, Männer und jungen Menschen der Pfarre ein, sich „intensiver mit dem diözesanen Erneuerungsprozess“ zu beschäftigen. Dazu gehörten auch Überlegungen, mit welcher Nachbarpfarre Harmannsdorf in absehbarer Zeit einen Pfarrverband bilden könne. Ein „gelungenes Beispiel für Kirche vor Ort“ sei die Sorge der Menschen etwa für die Filialkirche Kleinrötz, wo im Rahmen der Visitation eine eucharistische Andachte gehalten worden war.
Für die Pfarre haben gleich fünf Personen Fragen des „Sonntag“ beantwortet: Veronika und Karl Banhofer, Veronika Ulrich, und Magdalena Zentner und Hanno Zonsics. Die Pfarre Harmannsdorf zeige ihre Stärken vor allem im guten Zusammenhalt der Gläubigen der Pfarrgemeinde. Seit Jahrzehnten wird in der Pfarre Harmannsdorf täglich die heilige Messe mit Orgelbegleitung gefeiert – Pfarrer Edwin Weninger werde dabei durch eine Vielzahl an Helfern unterstützt.
Die Begeisterung drücke sich durch das Engagement im Kirchenchor, in den Jungschargruppen oder als Ministranten und letztlich durch den regelmäßigen Gottesdienstbesuch aus. Ein Schwerpunkt ist die Betreuung der Erstkommunionkinder und der Firmlinge vor und nach ihrem großen Fest.
Zur Pfarre Harmannsdorf gehören neben Harmannsdorf-Rückersdorf auch die Filialen Kleinrötz und Seebarn. Auch in diesen Kirchen finden wöchentlich bzw. regelmäßig Gottesdienste statt. Die regelmäßige Veranstaltung von Pfarrfesten und der jährlichen Pfarrwallfahrt trägt zur Festigung der Gemeinschaft bei. Jede Alters- und Interessensgruppe findet ihren Platz in der Kirche. Wie in vielen anderen Pfarren registriert man auch in der Pfarre Harmannsdorf eine sinkende Anzahl an regelmäßigen Kirchgängern. Jedoch ist bei den besonderen Festen des Kirchenjahres der Kirchenraum bis auf den letzten Platz gefüllt.
Durch das breite Angebot an Aktivitäten in der Pfarre wird den Menschen ein gewisser Fixpunkt im Alltag geboten. Krankenbesuche werden regelmäßig durchgeführt.
Bemerkenswert und visionär ist der Einsatz der Jugendlichen. Eine der vier Jugendmessen „Spirit on Fire 2“ des Vikariats Nord findet am 28. Februar in Harmannsdorf statt.
Stefan Kronthaler