Samstag 11. Januar 2025
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Lust aufs Christsein

(20.11.2011) PGR-„Orientierungstag“ in Unterwaltersdorf.

„Es gibt viel Freude und Liebe zur Kirche, aber auch Sorgen und Frust über ,die Bischöfe‘, über Rom“, betonte Pastoralamtsleiterin Veronika Prüller-Jagenteufel beim Orientierungstag für Pfarrgemeinderatsmitglieder des Süd-Vikariats am 12. November im Don Bosco-Gymnasium Unterwaltersdorf.

 

Der Tag stand unter dem Motto „Vom großen Horizont und den kleinen Schritten“. Ausgehend von der Bibelstelle Jeremia, 29. Kapitel („Bemüht euch um das Wohl der Stadt“) skizzierte Prüller-Jagenteufel die Zuwendung „zur Stadt (und dem Land)“. Es gehe darum, wie das zerstreute Volk Israel „das Exil anzunehmen, Ja zu sagen zu dem, wie die Situation ist“.

Das „Wohl der Stadt“

Im Hinblick auf „das Wohl der Stadt“ gehe es darum, „neugierig zu sein, den Menschen nahe zu sein“. „Gott ist bei uns, das Exil ist nicht gottlos“, sagte die Pastoralamtsleiterin. Wie im „Hirtenbrief“ des Kardinals gehe es darum, „Allianzen im Tun des Gerechten zu suchen“: „Wir Christen lernen im barmherzigen Tun den Glauben neu.“ Für das Volk Israel sei das Exil „eine große Glaubensschule“ gewesen. Prüller-Jagenteufel: „Wer ist Gott für uns? Was glaube ich wirklich?“


Weiters gelte es, „entschiedene Suchende“ zu sein. Das Volk habe die Erfahrung gemacht, „dass sich Gott finden lässt“. Die Aufträge für die Christen heute: „Achtsam wahrnehmen und leidenschaftlich leben“. „Dankbarkeit, Staunen und Kontemplation“ seien gefordert im Hinblick auf das Wahrnehmen, denn, so Prüller-Jagenteufel: „Gott will sich von uns finden lassen.“

 

„Die Pfarrgemeinderatsmitglieder sollten „mit ganzem Herzen, mit Hingabe“ leben. Dies sei „der Weg, der in Freude und Fülle führt“. „Die Lust auf das Neue ist nicht immer ganz leicht“, unterstrich die Pastoralamtsleiterin. Es gehe „nicht um großen Aktivismus“, sondern um „die Konzentration auf Jesus“. Der „Hirtenbrief“ erinnere an den „Lerngegenstand der Lebensschule Jesu“: „Wo findest du zur Mitte, zu Christus?“

Zuerst Gottes Reich

„Gott wendet das Geschick und sammelt uns“, dies sei eine weitere Botschaft dieser Bibelstelle. Es gehe darum, „alles Gott gelassener zu überlassen“. Groß sei die Versuchung, sich darum zu bemühen, „dass die Institution als solche weiterbesteht“. Dabei bestehe die Gefahr, dabei „das Ziel aus den Augen zu verlieren“:  „Sucht zuerst das Reich Gottes“, sei der Auftrag an die Pfarrgemeinderatsmitglieder. Die Strukturen seien dahingehend zu überprüfen, „ob sie taugen, den Auftrag erfüllen zu können“.


Die „kleinen Schritte“ in der Erzdiözese Wien: Es gehe darum, „gut hinzuschauen, wo sich etwas bewährt, wo Neues wächst“. Das Vertrauen müsse „vertieft“ werden, denn „wir sind als Glaubensgemeinschaft unterwegs“. Und es gehe darum die „passenden Werkzeuge zu benutzen“. Die drei großen Teilprojekte seien gegenwärtig „die Jüngerschule, die Weiterentwicklung der seelsorglichen Strukturen und auf Diözesanebene die Frage nach den Ressourcen, nach dem Geld “.


Die „Herzensprojekte“

Bischofsvikar Rupert Stadler nannte die „Seelsorgeräume“ das vordringliche Thema in den nächsten Jahren. Seelsorgeräume, die Kooperation der Pfarren, seien ständiges Thema der Dechanten- und Vikariatsratskonferenzen. Die drei Seelsorgeräume, die als „Pilotprojekte“  in den Dekanaten Schwechat, Pottenstein und Wiener Neustadt geführt werden, würden evaluiert werden. Stadler appellierte an die PGR-Mitglieder, „Weggemeinschaft, Aufeinander-Hören und Unterstützung“ verstärkt zu leben.


Nikolaus Csenar, stv. Vikariatsratsvorsitzender, spürt „einen Aufbruch, verbunden mit der Lust und Freude, Christsein zu leben“. Es brauche heute mehr denn je „pastoral gebildete Frauen und Männer“.  „Wir gehen in die Tiefe“, unterstrich Csenar.


Die in den Arbeitskreisen erarbeiteten „Herzensprojekte“ kreisten großteils um die Themen „Jugend, Liturgie und Caritas“ – alles Themen, „die ganze Bibliotheken der Pastoraltheologie füllen“, so Prüller-Jagenteufel. Sie wünschte allen Pfarrgemeinderatsmitgliedern – dem seligen Carl Lampert in seinen letzten Briefen folgend  – „viel Christusfreude“.   

Stefan Kronthaler

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