Mit beeindruckenden Zahlen feiert die Vinzenzgemeinschaft das Bestandsjubiläum zweier ihrer Einrichtungen in Wien: Knapp 120.000 Mal konnte in den fünf Jahren, seit es das „VinziBett“ gibt, und in dem einen Jahr seit der Gründung von „VinziPort“ Wohnungslosen ein warmes Bett für die Nacht zur Verfügung gestellt werden. „Kein Zuhause zu haben und Tag und Nacht auf der Straße leben zu müssen, gehöre zum ,Schrecklichsten, was einem Menschen passieren kann‘“, sagt der Grazer Pfarrer Wolfgang Pucher.
Gerade EU-Bürger hätten oft keinen Zugang zu den österreichischen Sozialhilfeempfängern vorbehaltenen Einrichtungen. Sie sind Hauptzielgruppe des seit einem Jahr in der Linzerstraße 169 bestehenden „VinziPort“, das 85 Personen Schlafplatz, Abendessen und Waschmöglichkeit bietet. Aber auch das im November 2006 ins Leben gerufene „VinziBett“ hilft dem in Wien vorfindbaren Mangel an Notschlafstellen ab: Bei der Einrichtung der Vinzenzgemeinschaft in der Ottakringerstraße werden bis zu 46 obdachlose bedürftige Menschen versorgt. Zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen in beiden Häusern für das seelische und leibliche Wohl der Gäste, dazu wird Beratung zur Reintegration in eine normale Wohnsituation angeboten.
Ohne die Hilfe der beiden „VinziWerke“ hätten wohl manche der Obdachlosen – geholfen wurde bisher exakt 117.895 Betroffenen – sterben müssen, so der Pfarrer. „Es lebt niemand freiwillig im Freien“, unterstrich er. Wer dies „unterstelle“, wolle sich nur „des Problems entledigen“. In Wahrheit gebe es eine „große Not“, vor der nicht die Augen verschlossen werden dürften. Obdachlose aus Ländern wie Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und der Slowakei seien besonders betroffen.