Unendlich lang scheint es schon her zu sein, seit zum ersten Mal an die Menschen in der Kirche, an die Pfarren, an die Gemeinden, an die Katholische Aktion, kurzerhand an alle der Vorwurf gerichtet wurde, sie/wir würden uns zu sehr um Interna, um „Kleinkirchliches“ sorgen, also „Nabelschau“ betreiben, und die „Laien“ würden statt in die Welt hinaus in die Sakristei hinein drängen.
So wenig differenziert, wie diese Sicht der Dinge war, ist jetzt der Triumphschrei jener, die lautstark verkünden, nun, da immer weniger Männer sich zum Priestertum berufen fühlen oder sind, dürften oder müssten die Laien gleichsam als Lückenbüßer wieder im kirchlichen Raum wirksam werden.
Beide Sichtweisen haben eines gemeinsam: Sie gehen von Gegensätzen aus, die keine sind, und sie sparen – ausdrücklich oder implizit – nicht mit Kritik und Vorwurf.
Selbstverständlich sollen „Laien“ in die Welt hinaus/hinein gehen und sich nicht jedes Mal, wenn ihr Glauben gefragt oder hinterfragt wird und der Wind ein wenig schärfer bläst, auf „Weltkirche“, „Bischöfe“ oder sonst jemanden in dieser Kirche ausreden.
Ebenso gilt aber auch, dass „Laien“ von biblischen Zeiten an bis heute diejenigen sind, aus denen der Herr seine Kirche baut.
Das gemeinsame Priestertum, zu dem alle Getauften berufen sind, ist überhaupt erst das, was jeder anderen Berufung in dieser Kirche zugrunde liegt und sie möglich macht.