Trotz aller Differenzen in Einzelfragen gibt es eine gemeinsame tragfähige Basis von Pfarrern und Bischöfen. Das hat Kardinal Christoph Schönborn vergangene Woche in einer ersten Reaktion zur aktuellen Pfarrer-Studie von Prof. Paul Zulehner betont.

Er teile vielfach die Sorgen der Pfarrer, wie sie u.a. von der „Pfarrer-Initiative“ formuliert werden, „aber nicht deren Lösungsansätze“, hielt Schönborn in einem ORF-Interview fest.

Von Sanktionen gegen Mitglieder der „Pfarrer-Initiative“ wollte der Kardinal nicht sprechen. Alle Bischöfe würden das Gespräch suchen, und in einem solchen differenzierenden Gespräch könne man auch  aus gewissen „einseitigen Engführungen“ herausfinden.

Das wahre Problem liege in der Glaubensfrage, betonte der Kardinal: „Wird in unseren Familien noch gebetet? Wo ist die Jugend?“ Das seien wunde Punkte, die Pfarrern wie Bischöfen weh täten.

Zugleich müsse er an die Gesellschaft eine kritische Frage stellen: 80 Prozent der Österreicher wünschten sich, dass Österreich christlich bleibt. Warum sei dann die Zahl jener, die regelmäßig aktiv am kirchlichen Leben teilnehmen, deutlich geringer?     

kap