Vor 875 Jahren, am 15. November 1136, starb in Klosterneuburg der Babenberger Markgraf Leopold III.
Gleich nach seinem Tod begann die Bevölkerung der Mark Österreich ihn als Heiligen zu verehren und an sein Grab zu pilgern.
Seit Papst Innozenz VIII. Leopold am 6. Jänner 1485 heiliggesprochen hat, haben die Wallfahrten zu seinem Grab noch mehr an Bedeutung gewonnen und sind nie abgerissen.
Seit 1904 – mit Ausnahme der Jahre zwischen 1938 und 1945 – führt alljährlich am Sonntag vor dem Leopoldifest die Männerwallfahrt der Katholischen Männerbewegung (KMB) zum Landespatron von Wien und Niederösterreich.
„Handelt als Freie, wie es im ersten Petrusbrief heißt, und engagiert euch. Ihr habt den Auftrag, als gläubige Menschen politisch tätig und wie der hl. Leopold auch als Ehemänner und Väter vorbildlich zu sein“, betonte Abtprimas Bernhard Backovsky CanReg vor den 4.000 Männern, die am 6. November zum Grab des hl. Leopold nach Klosterneuburg gepilgert waren.
Unter den Pilgern: „Männer“-Bischof Christian Werner, die Bischofsvikare Dariusz Schutzki (Vikariat Wien-Stadt) und Rupert Stadler (Süd-Vikariat), Domkapitular Franz Schuster, Diözesan-Männerseelsorger Willibald Steiner und der Präsident der Katholischen Aktion der ED Wien, Rembert Schleicher.
Ausgehend von der Lesung über die in Geburtswehen liegende Schöpfung (Römerbrief 8,16-30) erinnerte Backovsky, dass die Männer ihren Beitrag „für eine glückliche Geburt“ leisten sollten: „Seid bereit, Geburtshelfer zu sein für die neue Schöpfung. “ Entscheidend sei der Umgang „mit der gottgeschenkten Freiheit“. Backovsky: „Bringen wir jenen, die politisch das Land prägen, die Verantwortung tragen, Wertschätzung entgegen.
Wer will noch in unserem Land, als Mann oder Frau, Sorge tragen als Politiker?“, fragte Backovsky angesichts des politikkritischen Klimas in Österreich. Hier brauche es Wertschätzung gerade für all jene, die sich mühen, Glaube und Politik zu vereinbaren.
Der hl. Leopold sei „mit seinem Sinn für Gerechtigkeit“ allen ein Vorbild. Dem Leitsatz der Katholischen Männerbewegung, „den partnerschaftlichen Umgang in allen Lebensbereichen, insbesondere in Ehe und Familie, zu fördern“, könnten die Männer nachkommen, indem sie bei der nächsten Männerwallfahrt (11. November 2012) „mit der Familie“ nach Klosterneuburg kommen.
„Die Männer-Wallfahrt ist ein lebendiges Zeichen einer da und dort schon totgesagten Volkskirche“, betonte der Diözesanobmann der KMB, Helmut Wieser, in seiner Dankesansprache: „Die Kirche muss den Menschen nahe sein und sie ist es, auch in der Katholischen Männerbewegung.“ Die Männer seien gefordert, „Mitverantwortung in Gesellschaft und Kirche wahrzunehmen – in der Familie, in der Politik, im Beruf.“
Stefan Kronthaler