Samstag 11. Januar 2025
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Jetzt bessere Chancen?

(6.11.2011) Vatikan: Reformvorschläge für Finanzmärkte

Dieser Tage hat sich der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden auf einem 40-seitigen Schreiben für eine grundlegende Reform des internationalen Finanzsystems, für die Schaffung einer globalen Aufsichtsbehörde zur Regulierung der Kapitalmärkte sowie für eine Finanztransaktionssteuer ausgesprochen.

 

Das vatikanische Papier soll eine Handreichung für die Verantwortlichen der Welt und alle Menschen guten Willens sein. Diese ausdrücklich vermerkte Absicht möge dem Papier ein besseres Schicksal bescheren, als es den Texten des Zweiten Vatikanums (Gaudium et spes, 84-88) sowie den Reden und Enzykliken Pauls VI. und Johannes Pauls II. beschieden war.

 

Der deutsche Wirtschaftsethiker Johannes Wallacher begrüßte das neue Dokument, die Vorschläge gingen in die richtige Richtung, sagte er, und: „Hinterher-Hecheln zahlt sich niemals aus“.

 

Offensichtlich denkt durchaus nicht nur die Kirche (zuweilen) in Jahrhunderten. Echte Reformen sind auf der Weltebene mindestens ebenso mühsam voranzubringen, vor allem, wenn die Voraussetzungen schwierig, die Prioritäten umstritten sind und Entschiedenheit, Solidarität mit all ihren Konsequenzen und Hoch-Anständigkeit notwendig wären. Vernunft und guter Wille haben erfahrungsgemäß weniger Überzeugungskraft als Fakten.


Es wird weltweit so gehen wie überall: Neues und Anderes geht erst, wenn klar wird, dass es nicht wie bisher weitergeht.

Elvira Groiss

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