Samstag 11. Januar 2025
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„Dünger“ für den Glauben

(6.11.2011) 100 Jahre Dekanat Haugsdorf


Jahrzehntelang stand das Dekanat an der Grenze zu Tschechien wirtschaftlich „mit dem Rücken zur Wand“: Ein Großteil der Bevölkerung pendelt täglich zur Schule oder in die Arbeit, auch Abwanderung war ein Thema. Deshalb bemühte sich Dechant Msgr. Willibald Steiner besonders, als Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr „100 Jahre Dekanat Haugsdorf“ den Menschen unter dem Motto „Du führst uns hinaus in die Weite und befreist uns“ (Ps 18,20) eine Woche lang Gelegenheit zu geben, Kirche überaus lebendig zu erleben.
    

Eine Vielzahl von Gläubigen nahm diese Einladung im Laufe der Woche an, sei es zum Bibelabend mit Toni Kalkbrenner oder zum Gespräch mit Caritasdirektor Michael Landau, sei es zum Abend der Ruhe und Besinnung oder zum „Mini-Tag“ für die Kinder. Überall war Aufbruchstimmung spürbar.

Aufbruchstimmung

Ein Höhepunkt der Dekanatswoche war die Erntedankfeier mit Bischofsvikar Matthias Roch am Nationalfeiertag in Hadres. Nach der Segnung der Erntegaben am Michaelsplatz zog die Prozession zur Festmesse in die Pfarrkirche. Wie in der Landwirtschaft, so BV Roch bei der Predigt, braucht es für den Glauben Grundwasser und Dünger, damit er nicht verdurstet oder verhungert. Die ewigen Güter kann bei allem Fleiß nicht die Erde geben, sondern nur Gott.
    

Im Pfarrsaal sprach anschließend Univ.-Prof. DDr. Matthias Beck zum Thema „Herausforderung der Christen im säkularisierten Europa“. Seine fundierten, klaren Aussagen begeisterten die Anwesenden: „Die Priester müssen in erster Linie Seelenführer sein. Dazu muss man ihnen Ausbildung, Zeit und Raum bieten“, so Dr. Beck. „Und: Die Kirche muss zu den Menschen gehen, für sie da sein – nicht umgekehrt“.

 

Im Zentralismus und der Ignoranz die echten Probleme betreffend sieht er eine wesentliche Ursache der derzeitigen Krise. „Ich forderte alle auf, mit den verliehenen Talenten zu wuchern und im Sinne des gemeinsamen Priestertums in den Gemeinschaften zu wirken – zum eigenen Heil und zum Nutzen von Kirche und Gesellschaft“, betonte Beck.
    

Den Abschluss bildete am 30. 10. ein Festgottesdienst mit Weihbischof Helmut Krätzl in der Grenzlandhalle Hadres, der zu einer machtvollen „Demonstation des Glaubens“ wurde: Unter dem fast 1.000 Gläubigen aus allen Pfarren (rund 20 Prozent der Katholiken im Dekanat) waren sämtliche Vereine, Organisationen und Gemeinden vertreten. Danach gestalteten die örtlichen Weinbauvereine die Agape.

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