Freitag 10. Januar 2025
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Was Soldaten weltweit brauchen

(30.10.2011) Unterschiedliche Wehrsysteme erfordern Vielfältigkeit der Militärseelsorge.

„Militärseelsorgliche Optionen in unterschiedlichen Wehrsystemen“ war Thema der diesjährigen Enquete des Instituts für Religion und Frieden in der Landesverteidigungsakademie in Wien.

 

Militärbischof Christian Werner und Institutsleiter Bischofsvikar Werner Freistetter konnten dabei leitende katholische Militärseelsorger aus 27 Ländern, darunter 17 Militärbischöfe, begrüßen (u. a. aus Argentinien, Chile, Irland, Italien, Mexico, der Schweiz, Spanien, Südkorea und den USA).


Bischof Juan Barros Madrid, Chile, wo der Wehrdienst vor allem von Freiwilligen verrichtet wird, sieht einen wesentlichen Auftrag der Militärseelsorge darin, den Soldaten den „Dialog der Rettung“ näherzubringen. Seelsorger und Priester müssten auf die Soldaten zugehen, damit sich mehr Menschen auf ein christliches Leben besännen.


Die Militärseelsorge in den USA versteht sich hauptsächlich als Seelsorge für junge Erwachsene. Wie Militärauxiliarbischof Frank Richard Spencer betonte, müssten soziokulturelle Veränderungen im Umfeld der jungen Militärangehörigen auch zu einem Umdenken von Seiten der Seelsorge führen. Sie müsse vielfältig gestaltet werden, um auf die Bedürfnisse der betreuten Personen eingehen zu können.


Bischof Norbert Brunner, Schweiz, betonte, dass es eine wichtige Aufgabe der Kirche sei, in der Armee mitzuwirken und sich für Menschenrechte und Menschenwürde einzusetzen.
In Argentinien gab es von 1901-1994 die Wehrpflicht, seit 1994 erfolgt der Dienst freiwillig. Pedro Candia, Diözesanadministrator des argentinischen Militärordinariats, sieht den Beruf des Soldaten als Berufung: Dem eigenen Land zu dienen, sei eine Form der christlichen Nächstenliebe, weil man dabei die Gesellschaft schütze, in der man lebt bzw. in der man aufgewachsen ist.


F. Xavier Yu Soo II, Militärbischof für Südkorea, wies darauf hin, dass 7,4 % der 380.000 Katholiken in Südkorea während ihrer Militärzeit getauft wurden.


Brigadier Mag. René Segur-Cabanac, stv. Kommandant der Landesverteidigungsakademie, betonte die ethische Bildung als ein wesentliches Element der Persönlichkeitsbildung im Rahmen der militärischen Ausbildung. Gerade in außergewöhnlichen Situationen, im Einsatz, manchmal unter Gefahr des eigenen Lebens, seien klare Wertvorstellungen erforderlich, um andere verantwortungsvoll führen zu können.


Generalstabschef Generalleutnant Mag. Othmar Commenda begrüßte die Initiative des Instituts für Religion und Frieden und sicherte der Militärseelsorge in Österreich die volle Unterstützung des Generalstabs zu.


n.r./r.k./c.w.

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