„Das klassische Modell in Stockerau sind die Familienrunden. Dazu kommen Bibelrunden, die Legion Mariens. Weiters die Vorbereitung von Gottesdiensten für Kinder, Jugendliche oder die ganze Gemeinde, wo es auch Gelegenheit gibt, über den eigenen Glauben zu reden, sowie spezielle Anlässe wie etwa die PGR-Klausur“, zählt Dechant Markus Beranek alles auf, was seiner Meinung nach Orte zum Reden über den Glauben sind. Es werde nachgedacht, „wie wir neue Möglichkeiten schaffen können, wo Menschen Glauben einüben und darüber reden können“.
Inwiefern diese vielen Aktivitäten und Runden Lebensschulen Jesu, Lernorte für Glauben und Jüngerschaft sind? Beranek: „Ich treffe in der Pfarre viele Menschen, die sich sehr geborgen fühlen, weil sie hier Freundinnen und Freunde gefunden haben, mit denen sie ihr Leben und ihren Glauben teilen können. Da geschieht viel an Austausch und Einübung des Glaubens. Die Herausforderung sehe ich vor allem darin, Menschen anzusprechen, die eine Sehnsucht nach Glaube und Spiritualität haben, die sich aber derzeit von den pfarrlichen Angeboten nicht angesprochen fühlen.“
Einen „Welcome Service“ gibt es „derzeit (noch) nicht“, sagt Beranek: „Nach jeder Sonntagsmesse stehe ich aber an der Kirchentür, um die Mitfeiernden zu verabschieden – diese Angewohnheit ist mir sehr lieb geworden und ich bekomme dafür auch viele positive Rückmeldungen.“ Beranek im Hinblick auf jene Menschen die auf der Suche nach dem Woher und Wohin sind: „Begleitung und tiefer führende Gespräche setzen fast immer eine Vertrauensbasis voraus, die oft langsam wachsen muss. Ich denke, dass wir so etwas wie eine pastorale Vielsprachigkeit brauchen, weil Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Gesellschaftschichten von sehr unterschiedlichen Gottesdienstformen, Liedern, aber auch optischer Gestaltung von Räumen angesprochen werden.“
„Für Lerngemeinschaften des Glaubens ist der westliche Rand des fünften Wiener Bezirks ( = Pfarrgebiet von ,Auferstehung Christi‘) ein eher schwieriges Pflaster“, sagt Dechant Wolfgang Unterberger: „Ich denke, der wichtigste Lernort des Glaubens in unserer Pfarre sind die Predigten der Sonntagsmesse, die einen guten Ruf genießen und theologisch anspruchsvoll sind“. Weiters gibt es eine monatliche Familienrunde. Am Beginn steht ein einstündiges Referat, das von verschiedenen Leuten gehalten wird, drei Mal im Jahr vom Pfarrer. Unterberger: „Bei der Kommunionvorbereitung ist uns wichtig, die Eltern miteinzubeziehen. Es gibt neben wöchentlichen Kindertreffen auch verpflichtende monatliche Elterntreffen. Sollen doch die Eltern zu Hause mit den Kindern über den Glauben sprechen können und daher auch selbst sattelfest sein.“
Wichtig sind die Vorbereitungen für die Erwachsenentaufen bzw. -firmungen (in den letzten 6 Jahren gab es 2 Erwachsenentaufen und 3 Erwachsenenfirmungen). Unterberger: „Die Vorbereitung geschieht im Regelfall mit mir in Einzelgesprächen. Mir ist das wichtig, weil es sich dabei oft um wirklich interessierte Menschen handelt.“ Auch in „Auferstehung Christi“ gibt es noch keinen „Welcome-Service“. Unterberger: „Dafür stehe ich aber am Ende der Messe beim Ausgang und verabschiede die Leute.“
Kron