Donnerstag 9. Januar 2025
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„Wir brauchen Reformen“

(16.10.2011) Neue Katechesen-Reihe: Kardinal Schönborn lud in die „Jüngerschule Jesu“.

In Kirche und Gesellschaft herrsche heute „eine weit verbreitete Ratlosigkeit“ im Blick auf bestehende Krisen, betonte Kardinal Schönborn in der ersten Katechese am 9. Oktober im Stephansdom.

 

Ausgehend von den Umbrüchen in der Finanz- und Wirtschaftswelt, im Blick auf die ökologischen Gefahren und auch im Blick auf die „Umbrüche“ in der Kirche gelte es, über Reformen nachzudenken.

 

Schönborn: „Wir brauchen Reformen, wir brauchen neue Zugänge. Und wie es für die Finanzkrise nur den Weg gibt, das eigene Verhalten zu verändern, so gilt auch für den kirchlichen Reformweg: Es ist zuerst eine Weg der persönlichen Umkehr.“


Der diözesane „Masterplan“ sei kein „fertiges Rezept“, sondern bedeute die Einsicht, dass es einer tieferen geistlichen Vergewisserung bedarf, was es heißt, „vom Herrn zu lernen“. Für den Christ gelte der Generalauftrag, in die „Lebensschule Jesu“ zu gehen und sich stets neu anfragen zu lassen, „ob wir Christen schon Christen sind“ – ob man sich als Christ wirklich in die Nachfolge Jesu zu stellen bereit ist.


Der Kardinal stelle sich selbst oftmals die Frage: „Träume ich nicht insgeheim von einer Gestalt der Kirche, wie ich sie in jungen Jahren erlebt habe? Träume ich nicht davon, einer Kirche Gestalt zu geben, die wieder Ansehen, Akzeptanz, Beliebtheit und Erfolg hat?“

 

Dies aber sei der falsche Weg, denn im Fokus dürfe nicht die Frage nach Strukturen stehen, sondern die Frage, „ob wir bereit sind, zur heutigen Situation wirklich ,Ja‘ zu sagen“ und anstelle von „Abbrüchen“ darin auch die Chance zu „neuen Aufbrüchen“ zu erkennen.

 

Die Bibel bezeichne dies mit dem Wort „Selbstverleugnung“: dies bedeute, dass nicht das menschliche Wollen im Fokus stehen dürfe, sondern der Wille Jesu. Diese Chance für „neue Aufbrüche“ zu ergreifen, bedeute die Notwendigkeit, „immer wieder neu in die Lebensschule Jesu zu gehen“.

 

Ein wesentlicher Schritt sei daher eine „neue Lernlust, eine neue Leidenschaft für diese Schule Jesu“ zu entwickeln. Er wünsche sich einen „neuen Eros des Lernens“, eine „echte Neugierde“ darauf, was es heißt, „Jünger Jesu“ zu werden.


Nächste Katechese am 13. November. Thema: „Du aber folge mir nach!“ – (Joh 21,22). Wie wird man Jünger Jesu?“.



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