Der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) steht unter neuer Leitung. Der Wiener Steuerexperte Alfred Trendl wurde am 1. Oktober bei der Jahreshauptversammlung des KFÖ in Eisenstadt zum neuen Präsidenten gewählt.

Alfred Trendl ist damit Nachfolger des im Juli überraschend nach drei Jahren von der KFÖ-Spitze zurückgetretenen Clemens Steindl.

Trendl tritt u. a. für eine stärkere steuerliche Entlastung der Familien ein: „Als erster Schritt sollen steuervermindernde Kinderfreibeträge von derzeit 132 Euro auf 2.000 Euro pro Kind und pro Elternteil angehoben werden, um ein steuerfreies Existenzminimum für die Familien zu ermöglichen“, sagt Alfred Trendl dem „Sonntag“.

Weiters fordert er eine Valorisierung der Familienleistungen sowie eine Budgetsanierung im Interesse der kommenden Generationen ein. Dazu gehöre auch eine Sanierung des Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) und eine „systemgerechte Verwendung“ der Familiengelder. „Verantwortung für Kinder trägt die ganze Gesellschaft“, so Trendl.

Der neue KFÖ-Präsident nutzte seinen ersten Medienauftritt für erste politische Ansagen: „Ich fordere die Sozialpartner auf, ihre Verantwortung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch mehr als bisher wahrzunehmen.“ Als einen roten Faden für künftige Gesetzgebungen forderte Trendl die Politik auf, das Prinzip des „Familiy Mainstreaming“ zu beachten, d. h. Gesetze auf ihre Familienfreundlichkeit hin zu prüfen.

Als weitere Schwerpunktbereiche seiner künftigen Tätigkeit nannte er Generationengerechtigkeit und die Pflege.

Verstärkt möchte der neue Vorsitzende mit den einzelnen Diözesanverbänden kooperieren. Der Anspruch des KFÖ bleibe unverändert: „Wir vertreten die Anliegen aller Familien und orientieren uns dabei an einem christlichen Menschenbild.“

Stellvertreter Trendls an der KFÖ-Spitze bleiben Vizepräsidentin Irene Kernthaler-Moser (Wien) sowie Gabriele Strele (Vorarlberg). Neu ins Leitungsteam gewählt wurde Hildegard Rath. Nach 24 Jahren als KFÖ-Vize war Werner Höffinger (OÖ) nicht mehr zur Wahl angetreten.

Der zweifache Familienvater Alfred Trendl, Jahrgang 1961, studierte Rechtswissenschaften und leitet eine Steuerberatungskanzlei in Wien, die 2004 zum frauen- und familienfreundlichsten Unternehmen gekürt wurde.     

kap/ag

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