Mit der zweistündigen Aktion am Wiener Stephansplatz hat die Telefonseelsorge am 10. September erfolgreich darauf aufmerksam gemacht, dass es in einer schwierigen Lebenssituation auch Hilfe gibt“, sagte die Leiterin der Telefonseelsorge Wien, Marlies Matejka.
    

Den Sommer über hatte die Einrichtung auf der Facebook-Seite „Leben lieben“ dazu aufgerufen, Gründe zu benennen, die das Leben liebenswert machen. Mit erstaunlichen Ergebnissen, die am Aktionstag präsentiert wurden. „Wir haben versucht, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und dazu eingeladen, von ihren Beweggründen zu erzählen, das Leben zu lieben.“
    

Das Ziel war außerdem, die Sensibilität für Menschen in Krisensituationen zu erhöhen. Denn der Hintergrund der Aktion ist ein ernster: Die Telefonseelsorge ist häufig mit akuten Suizidabsichten konfrontiert. Im Vorjahr haben sich österreichweit 1.261 Menschen das Leben genommen, das sind mehr als doppelt so viele, wie an den Folgen von Verkehrsunfällen gestorben sind. Die Statistik zeigt auch, dass Männer in weit höherem Ausmaß gefährdet sind.

„Wir erleben am Telefon tagtäglich, dass Menschen in Krisen geraten oder sich schon längere Zeit in einer schwierigen Lebenssituation befinden. Sie sind des Lebens müde, wollen eigentlich nicht sterben, wissen aber nicht, woher sie die Kraft zum Leben nehmen sollen. Gerade durch diese Erfahrung sehen wir uns aufgefordert, schon im Vorfeld präventiv tätig zu werden“, betont Marlies Matejka.