Mittwoch 11. Dezember 2024
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Denk-mal an Holz

(18.9.2011) Der „Tag des Denkmals“ am 25. September steht im Zeichen des „zweiten Lebens der Bäume“

„Er gibt sich nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Aber in unserer Stadt verbirgt sich ein riesiger Wald“, sagt der Wiener Landeskonservator Friedrich Dahm: „Lassen Sie sich von den Geschichten rund um das zweite Leben der Bäume faszinieren“, lädt Dahm alle Wienerinnen und Wiener am „Tag des Denkmals“ zu einer kulturhistorischen Entdeckungsreise rund um das Thema „Holz“ ein.

 

Gemeinsam mit sachkundigen Führerinnen und Führern kann den verschiedenen künstlerischen Verwandlungen des natürlichen Rohstoffes in den Denkmalen unserer Stadt nach nachgegangen werden.

 


Am „Tag des Denkmals“,

25. September 2011, öffnet das Bundesdenkmalamt (BDA) mit zahlreichen Denkmal-Eigentümern die Türen in die Vergangenheit. Unter dem Motto „aus Holz“ sind in ganz Österreich rund 250 „Holz-Objekte“ mit dabei. Das Motto des diesjährigen „Tag des Denkmals“ zeigt, dass neben der ökonomischen, ökologischen und sozialen Bedeutung des Waldes und des Rohstoffes Holz, eine Vielfalt des kulturellen Erbes „aus Holz“ besteht.

Im Dach der Hofburg

In Wien können 33 „Holz-Orte“ aufgespürt und erlebt werden: Bei freiem Eintritt erwartet die Besucher/innen eine Vielfalt an sehenswerten Konstruktionen und Kulturdenkmälern. Zu den Programmhöhepunkten gehört die Besichtigung des Dachstuhls der Hofburg. Das 1421 von der Bauhütte von St. Stephan errichtete Meisterwerk wird den Besucher/innen in Führungen nahegebracht. Neben dem Kapellenraum, dem Dachboden und den ehemals freistehenden bedeutenden gotischen Dachgiebeln, bekommt man auch Forschungsergebnisse und Studienarbeiten präsentiert.

 
Eine ebenfalls einzigartige Holzbaukonstruktion findet man im Kuppelsaal der Technischen Universität vor. Diese wurde nach dem Konstruktionsprinzip des französischen Renaissancearchitekten Philibert de l’Orme erbaut.

Besuch im Mechitaristenkloster

Ein Großprojekt des BDA konnte kürzlich abgeschlossen werden: Die Wiederherstellung der übermalten Wandgemälde und die Rekonstruktion der abgescherten Deckengemälde Camillo Sittes in der Mechitaristenkirche in Wien-Neubau sei ein erfolgreich bewältigtes „Wagnis“ gewesen, sagt Landeskonservator Friedrich Dahm. Die Architekturmalerei im Refektorium des Klosters geht auf Joseph Kornhäusel zurück. Im Jahr 2011 feiert die Wiener Mechitharisten-Kongregation ihr 200-Jahr-Jubiläum: 1811 mietete sich der 1701 in Konstantinopel gegründete Orden des Armeniers Mechithar von Sebaste in Wien im aufgelassenen Kapuzinerkloster  der Vorstadt St. Ulrich ein. Im Kloster entstand eine der bedeutendsten Sammlungen armenischer Bücher, Textilien und Preziosen, die eigene Druckerei gehörte lange Zeit zu den produktivsten ihrer Art in Mitteleuropa.

Barock im Stift Zwettl

Von der Konservierung historischer Werkzeuge bis zum Klang gedrechselter Orgelpfeifen: 24 Veranstaltungsorte warten am 25. September in Niederösterreich darauf, aufgesucht und erlebt werden. Von Holz als Medium künstlerischer Gestaltungen zeugen hier etwa die aufwendig restaurierte Wintersakristei des Stiftes Melk, das prunkvolle Chorgestühl des Stifts Klosterneuburg oder die Wohnstuben des Schlosses Feistritz am Wechsel.

 

Ein umfangreicher Programmpunkt wird am Tag des Denkmals in Stift Zwettl geboten. Einerseits werden Petra Weiss (BDA) und Restaurator Ralf Wittig die neuesten Forschungsergebnisse zum barocken Hochaltar präsentieren, interessierten Besucherinnen und Besuchern stellt Restaurator Thomas Mahr zudem die Herstellung, Bearbeitung und Restaurierung von Stuckmarmor vor. Das 1744 errichtete Heilige Grab im Nordwesten der Stiftskirche verdeutlicht als zweites „Holz-Objekt“ die Tradition heute nur mehr selten erhaltener barocker Theaterdekorationen (Anmeldung im Stift erforderlich).

Für Schwindelfreie

In neuem Glanz erstrahlt die umfangreich restaurierte Wintersakristei des Stiftes Melk, die nur für den „Tag des Denkmals“ für Besucher geöffnet sein wird. Zu sehen sind kostbare Holzschränke und Beichtstühle mit Schnitzerei-Aufsätzen, ein Marmor-Lavabo und die neu gefassten Wände und Stuckdecken.


Für Schwindelfreie rückt in der ehemaligen Wehrkirche St. Vitus in Edlitz ein rarer Zeitzeuge ins Rampenlicht: die einzige original erhaltene Blockwerkstube ihrer Art im gesamten Ostalpenraum. Sie war einst eine bewohn- und beheizbare Rückzugsstube im mittelalterlichen Dachstuhl. Vor Ort erläutert Patrick Schicht (BDA) den Dokumentarwert und die ehemalige Funktionsweise der Blockstube.    

ag

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