Wenn ich einen Wunsch für den zukünftigen Weg äußern darf: Bitte nehmen wir Maß am Apostelkonzil! Reden wir weniger abstrakt und distanziert. Bezeugen wir einander, was der Herr uns zeigt und wie wir sein Wirken erfahren.
Wenn ich einen Wunsch für den zukünftigen Weg äußern darf: Bitte nehmen wir Maß am Apostelkonzil! Reden wir weniger abstrakt und distanziert. Bezeugen wir einander, was der Herr uns zeigt und wie wir sein Wirken erfahren.
Die aktuelle Ausgabe von 'America' präsentiert Kardinal Christoph Schönborns Rede zum Synodenjubiläum 2015, die bereits die großen Grundlinien von Synodalität vorzeichnet.
In der aktuellen Ausgabe des renommierten Jesuitenmagazins "America" wird erstmals die ins Englische übersetzte Grundsatzrede von Kardinal Christoph Schönborn vom 17. Oktober 2015 veröffentlicht. Die Rede, die auf Einladung von Papst Franziskus im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der (Wieder-) Errichtung der Bischofssynode gehalten wurde, markiert rückblickend den Auftakt des weltweiten synodalen Weges, der nach offizieller Lesart 2021 gestartet ist.
Kardinal Schönborn bezieht sich in seiner Rede auf den etymologischen Zusammenhang von Methode (methodos) und Synode (synhodos) und präsentiert das Apostelkonzil von Jerusalem als Prototyp aller Synoden. Dabei betont er insbesondere die Bedeutung des Zuhörens, die Vorrangstellung der Erfahrung und die Notwendigkeit der Unterscheidung. Die Mission der Kirche steht dabei als übergeordnetes Ziel im Fokus der Jerusalemer "Protosynode" und aller folgenden Kirchenversammlungen.
Die programmatische Aufforderung von Kardinal Schönborn an die Bischofssynode lautet klar: "Wenn ich einen Wunsch für den zukünftigen Weg äußern darf: Bitte nehmen wir Maß am Apostelkonzil! Reden wir weniger abstrakt und distanziert. Bezeugen wir einander, was der Herr uns zeigt und wie wir sein Wirken erfahren."
Der Beitrag in "America" dient als vertiefende Lektüre zur Klärung des Begriffs Synodalität. In einem kurzen Geleitwort gibt der Erzbischof selbst die Richtung zum Verständnis des Textes vor: "Die Apostel kamen zu ihrer Schlussfolgerung ('Der Heilige Geist und wir haben beschlossen...') aufgrund dessen, was sie als Gottes Werk erfahren hatten, durch gegenseitiges Zuhören, Stille und Gebet. Die Frucht dieser Entscheidung war die weltweite Verbreitung der Frohen Botschaft in aller Welt."