"Gemeinsam unterwegs zu sein, ist meistens schön und bestärkend, mitunter aber auch mühsam und herausfordernd, vor allem dann, wenn Entscheidungen zu treffen sind", so Turnovszky.
"Gemeinsam unterwegs zu sein, ist meistens schön und bestärkend, mitunter aber auch mühsam und herausfordernd, vor allem dann, wenn Entscheidungen zu treffen sind", so Turnovszky.
Wiener Weihbischof: "Gemeinsam unterwegs zu sein, ist meistens schön und bestärkend, mitunter aber auch mühsam und herausfordernd."
Als "ausgesprochen klug" bezeichnete der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky die Vorgehensweise von Papst Franziskus beim Mitte Oktober weltweit startenden synodalen Prozess der Katholischen Kirche. Für die Synode habe Franziskus ein ungewöhnliches Thema - nämlich "Synodalität" - gewählt. "Mit dieser thematischen Überraschung will Papst Franziskus erreichen, dass sich die Kirche mit der unterscheidend christlichen Art, Gespräche zu führen, auseinandersetzt, bevor sie anstehende schwierige Themen behandelt", schrieb Turnovszky in seiner wöchentlichen Kolumne in den "Niederösterreichischen Nachrichten" (29. September).
Das sich aus dem Griechischen ableitende Wort Synodalität bedeute übersetzt "gemeinsamer Weg", erklärte der Weihbischof. Es ziele also im christlichen Kontext darauf ab, "mit anderen Menschen, die auch an Jesus Christus glauben, gemeinsam unterwegs zu sein". Erste synodale Erfahrungen hätten die zwölf Apostel und die Frauen gemacht, die mit Jesus gemeinsam unterwegs waren.
"Gemeinsam unterwegs zu sein, ist meistens schön und bestärkend, mitunter aber auch mühsam und herausfordernd, vor allem dann, wenn Entscheidungen zu treffen sind", verwies Turnovszky. Wichtig sei zu erwähnen, dass es bei der Synodalität nicht darum gehe, eine Mehrheit zu bilden, die über eine Minderheit triumphiert. "Hingegen versuchen synodal agierende Menschen, gemeinsam auf das hinzuhorchen, was der Heilige Geist der Kirche nahelegt."
Synodalität entstehe dadurch, dass man einander erzählt, was man mit Gott erlebt hat und wie man das deutet. "Diese Geschichten erreichen die Herzen, und so versucht man, gemeinsam mit dem Herzen zu erspüren, was der Heilige Geist, Gott selbst, zeigt." Im Idealfall sei das etwas Neues, dem alle von Herzen zustimmen können. Wesentlich sei die Haltung: "Ich höre zu, was der andere Mensch erlebt hat, und was es ihm bedeutet. Ich frage im Gebet, was das für mich oder gar für die Kirche heißen kann", so der Wiener Weihbischof abschließend.