Die Caritas Österreich hat seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien 2011 knapp fünf Millionen Euro für Syrien-Flüchtlinge im Libanon und in Jordanien zur Verfügung gestellt. Damit konnten bisher rund 70.000 Menschen erreicht werden, viele davon Kinder.
Der Libanon ist am Ende seiner Kapazitäten und kann ohne stärkere internationale Hilfe die Flüchtlingskatastrophe nicht mehr länger bewältigen, betont die Caritas Libanon-Vertreterin Chahda bei Pressekonferenz in Wien.
Der Libanon ist mit der Bewältigung der syrischen Flüchtlingskrise völlig überfordert und am Ende seiner Kapazitäten. Die internationale Gemeinschaft muss helfen, um eine Katastrophe zu verhindern." Diesen Hilfsappell hat die Direktorin des Flüchtlingsbüros der Caritas Libanon, Najla Chahda, an die österreichische Öffentlichkeit gerichtet. Sie äußerte sich in Wien im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Caritaspräsident Michael Landau, am Freitag, 4. Juli 2014.
Chahda sprach von der größten Flüchtlingskatastrophe in der Geschichte des Libanon. Das kleine Land habe vier Millionen Einwohner und müsse mit bis zu zwei Millionen Flüchtlingen leben. Täglich würden 2.500 Menschen neu hinzukommen.
Das habe dramatische Auswirkungen auf alle Lebensbereiche des Landes, so die Caritas-Direktorin. Die Wirtschaftsleistung gehe deutlich zurück, die Inflation steige, ebenso die Armutsrate, Wohnungsmieten hätten sich etwa um bis zu 400 Prozent erhöht. Die Infrastruktur des Landes habe schon für die eigene Bevölkerung nicht ausgereicht und sei jetzt völlig am Ende. Es gebe weder genügend Wasser noch Strom oder eine ausreichende Müllentsorgung; auch nicht genug medizinische Versorgung oder Schulen für die vielen Flüchtlingskinder.
1,2 Millionen Syrer seien offiziell als Flüchtlinge im Libanon registriert, hunderttauende weitere würden jedoch inoffiziell im Land leben, so Chahda. So gebe es beispielsweise 1.200 informelle Zeltlager im Land. 50 Prozent aller Flüchtlinge seien Kinder, nur wenige könnten die Schule besuchen. Die Hälfte aller Flüchtlinge habe auch keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Viele Flüchtlinge seien traumatisiert, zum einen wegen der Vorkommnisse in ihrem Herkunftsland, zum anderen aufgrund des desaströsen Lebensbedingungen nun im Libanon.
Mehr als neun Millionen Menschen mussten bisher aufgrund des Bürgerkriegs in Syrien flüchten. Drei Millionen davon ins Ausland, mehr als sechs Millionen sind innerhalb Syriens auf der Flucht.
Die Caritas Österreich hat seit Ausbruch des Konflikts 2011 knapp fünf Millionen Euro für Syrien-Flüchtlinge im Libanon und in Jordanien zur Verfügung gestellt. Damit konnten bisher rund 70.000 Menschen erreicht werden, viele davon Kinder. Geholfen werde mit Lebensmitteln, Hygieneartikel, Decken, Matratzen, Winterkleidung, medizinischer Hilfe sowie der Reparatur von Notunterkünften. 2014 wolle die Caritas mindestens 30.000 Kinder mit ihren Hilfsmaßnahmen erreichen, so Caritaspräsident Landau.
Die Hilfe für die Syrien-Flüchtlinge ist deshalb auch ein Schwerpunkt der diesjährigen Hungerkampagne (Auslandshilfe-Kampagne) der Caritas über die Sommermonate.
Najla Chahda appellierte an die Solidarität der Österreicher: "Was immer wir im Libanon für die Flüchtlinge tun, es ist zu wenig. Aber ohne Ihre Hilfe können wir gar nichts mehr ausrichten."
Die Caritas hat es sich 2014 zum Ziel gesetzt, mindestens 30.000 Kinder in Syrien und den Nachbarländern wie Libanon oder Jordanien vor Hunger zu bewahren und Hilfsprogramme im Afrika, beispielsweise im Senegal, aufrechtzuerhalten.
Spendenkonto der Caritas:
PSK
IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004
BIC: OPSKATWW
Kennwort: Hungerhilfe
![Small glitter candle with golden Xmas decorationVery shallow DOFCHRISTMAS[url=/file_search.php?action=file&lightboxID=717881&refnum=cobalt][img]/file_thumbview_approve.php?size=1&id=1024200[/img][/url][url=/file_search.php?action=file&lightboxID](/img/80/77/737e7998c7e42650c564/Golden_Candle-iStock-155014949.jpg "Golden Candle / iStock/Jasmin Awad, cobalt")
