Die Caritas hilft in zahlreichen Projekten Kinder aus verarmten und sozial schwachen Familien in Armenien. Caritas-Präsident Michael Landau bei einem Lokalaugenschein in Armenien.
Die Caritas hilft in zahlreichen Projekten Kinder aus verarmten und sozial schwachen Familien in Armenien. Caritas-Präsident Michael Landau bei einem Lokalaugenschein in Armenien.
Caritas-Präsident Landau zum Auftakt der Februar-Kampagne auf Lokalaugenschein in Armenien. "Hilfe für Kinder, die sonst in Armut, Kälte und ohne Perspektive aufwachsen müssen".
Die Caritas hat sich das Ziel gesetzt, 50.000 Kindern weltweit ein chancenreiches Aufwachsen und den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Das hat Caritas-Präsident Michael Landau zum Auftakt der diesjährigen Februar-Sammlung der Caritas betont. Schwerpunktland der heurigen Aktion ist Armenien. Landau hat gemeinsam mit Caritas-Auslandshilfechef Christoph Schweifer und heimischen Journalisten das Land im Kaukasus im Jänner 2019 bereist und Caritas-Projekte vor Ort besucht.
Ein Beispiel: Im Rahmen der Aktion "Warmer Winter" finanziert die Caritas in der nordarmenischen Stadt Gjumri und einigen weiteren Destinationen besonders armen Familien die Heizkosten, damit diese durch den bitterkalten Winter kommen. Nach dem verheerenden Erdbeben 1988 wurden viele Häuser in Gjumri bis heute nicht wieder aufgebaut. Mehr als 2.000 verarmte Familien hausen seit 30 Jahren in Holzcontainern. Bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad und stets steigenden Kosten für Öl, Gas und Holz ist es für viele Familien nicht möglich, ihr Zuhause ausreichend warm zu halten. Diese Situation sei vor allem für Kinder besonders prekär, da diese, geschwächt durch Kälte und Mangelernährung, leicht krank werden, so Landau.
In ihrer Not verbrennen die Menschen oft Abfall, was wiederum aufgrund der giftigen Rauchbildung zu weiteren Gesundheitsproblemen führt. Deshalb hilft die Caritas etwa in Gjumri konkret 220 Familien und erreicht damit knapp 550 Kinder. "Kinder, die sonst in Armut, Kälte und ohne Perspektive aufwachsen müssten", so der Caritas-Präsident.
Die Caritas finanziert u.a. aber auch zahlreiche Sozialzentren im Land, wo Kinder aus armen Familien eine warme Mahlzeit und Nachhilfeunterricht bekommen; weiters auch Einrichtungen für behinderte Kinder und Jugendliche, damit diese die Integration in die armenische Gesellschaft und den Arbeitsmarkt schaffen können.
Landau: "Wenn Kinder Kälte und Krisen schutzlos ausgeliefert sind, ist das eine Katastrophe. Wenn Kinder nicht lernen dürfen oder können, dann hat auch das katastrophale Auswirkungen auf ihr ganzes Leben und die Gesellschaft, in der sie aufwachsen." Denn: "Kinder sind Gegenwart und Zukunft der Gesellschaft und eine kindervergessene Gesellschaft ist eine zukunftsvergessene Gesellschaft."
Bildung sei ein Schlüsselthema, wenn es um Armutsvermeidung und Armutsbekämpfung und um Lebensperspektiven geht, so Landau weiter. Ziel müsse es sein, "dass alle Kinder auf der ganzen Welt Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung bekommen". Jedes Kind habe das Recht auf faire Chancen - "unabhängig davon, in welchem Land es geboren ist, wie reich oder arm seine Eltern sind, ob es am Land, in einer Stadt, in einem Slum lebt, ob es ein Mädchen oder ein Bub ist, ob es einer Minderheit angehört oder ein Flüchtlingsschicksal erleidet".
Laut Caritas-Auslandshilfechef Schweifer unterstützt die Caritas derzeit weltweit 70 Kinderzentren, davon 44 in Osteuropa. "Insgesamt versorgen wir monatlich 6.800 Kinder in Einrichtungen in Osteuropa mit einem warmen Essen. In diesem Februar wollen wir für jedes dieser Kinder einen Paten finden, der dafür aufkommt", so Schweifer.
Dass es bei entsprechenden Anstrengungen - freilich nicht nur der Caritas - möglich sei, die Dinge zum Besseren weiter zu entwickeln, machte Schweifer an folgenden Daten fest: Im Jahr 2010 war es erst 63 Prozent der Kinder weltweit möglich, einen Kindergarten oder die Volksschule zu besuchen. Im Jahr 2017 waren es bereits 70 Prozent.
Wie Caritas-Präsident Michael Landau sagte, habe ihm sein Besuch in Armenien einmal mehr vor Augen geführt: "Wir haben in Österreich in der Geburtsortslotterie einen Haupttreffer gezogen. Und wir haben Grund zur Dankbarkeit." Und, um es mit den Worten von Papst Franziskus zu sagen: "Ein Christ darf nicht gleichgültig sein." Hilfe sei möglich und komme an.
Mit einer Spende von 20 Euro kann die Caritas etwa einem Kind einen Monat lang täglich eine warme Mahlzeit in einem Kinderzentrum bieten, mit 40 Euro ermöglicht man einem Kind mit Behinderung in Osteuropa Betreuung und Förderung.
Februar-Kampagne der Caritas für Osteuropa
Caritas-Spendenkonto zur Februar-Kampagne ("lachen > leiden"): Erste Bank; IBAN AT23 2011 1000 0123 4560; BIC GIBAATWWXXX; Kennwort: Kinder in Not; Online-Spenden: www.caritas.at/kinder