Ein brennender Himmel zeigt den Sonnenaufgang an, zugleich gibt es noch dunkle Wolken, den schwarzen Bogen des Höhlenausgangs und wildes Gestrüpp.
Ein brennender Himmel zeigt den Sonnenaufgang an, zugleich gibt es noch dunkle Wolken, den schwarzen Bogen des Höhlenausgangs und wildes Gestrüpp.
Fast surreal gestaltete Albrecht Altdorfer die Auferstehung Jesu 1518 für das Stift St. Florian: Mit Blick aus der Höhle, vom Dunkel ins Licht.
Albrecht Altdorfer „gilt nicht nur als Schöpfer des selbständigen Landschaftsbildes in der Kunst, sondern war auch von fundamentalem Einfluss auf die Kunst im bayerisch-österreichischen Raum“, erklärt Sabine Haag, Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums (KHM).
Der bayrische Künstler und Baumeister vollendete 1518 für das Stift St. Florian einen Flügelaltar mit der Passion Christi und der Legende des hl. Sebastian. Der Altar gilt als eines der bedeutendsten Werke der Donauschule, einem Kreis von Malern des ersten Drittels des 16. Jahrhunderts, die in Bayern und im nördlichen Teil Österreichs tätig waren.
Zwei Tafeln dieses Altars, „Auferstehung Christi“ und „Grablegung Christi“, zeigt das KHM in seiner aktuellen Ausstellung „Fantastische Welten – Albrecht Altdorfer und das Expressive in der Kunst um 1500 “ (täglich, bis 14. Juni).
„Das Ungewöhnliche an der Auferstehungsszene ist, dass Altdorfer den Betrachter aus der Grabeshöhle hinaus auf den auferstandenen Christus schauen lässt“, sagt Giudo Messling, Kurator der Ausstellung, im Gespräch mit dem „Sonntag“. Der Betrachter sei in derselben Position wie die römischen Soldaten.
„Erstaunlich ist wie Altdorfer die Natur gestaltet. Durch die dramatische Gestaltung des Lichts erzeugt der Maler eine fast surreale Stimmung“, so Guido Messling.
Ein brennender Himmel zeigt den Sonnenaufgang an, zugleich gibt es noch dunkle Wolken, den schwarzen Bogen des Höhlenausgangs und wildes Gestrüpp.
Christus wird zwar als Triumphator dargestellt, zeige aber doch sehr menschliche Züge.
„Wie der Handlungsweg des Ölberggebetes von außen nach innen, vom Licht ins Dunkel, so führt nun die Auferstehung des Herrn aus diesem Dunkel heraus in den Freiraum.
Die Landschaft wird zum Ideenträger der Auferstehung. Sie ist die Handlungsebene Gottes“, schreibt dazu die Kunsthistorikerin Margit Stadlober.
Weitere Höhepunkte der Ausstellung sind zwei der ersten reinen Landschaftsgemälde überhaupt, das fantasievoll illustrierte Gebetbuch Kaiser Maximilians I., Wolf Hubers Flügelgemälde vom Feldkircher Annen-Altar und Skulpturen wie Leinbergers Berliner Bronzemadonna, die Gruppe der Apostel aus dem Mittelschrein des ehemaligen Zwettler Hochaltars oder der vollständig aufgebaute, mehr als sechs Meter hohe Schnitzaltar des Meisters IP aus der Prager Teynkirche.
„Fantastische Welten – Albrecht Altdorfer und das Expressive in der Kunst um 1500
Öffnungszeiten:
17. März 2015
bis 14. Juni 2015
Gemäldegalerie
Kunsthistorisches Museum Wien
1. Stock
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
Öffnungszeiten
Juni bis August
täglich 10 – 18 Uhr
Do bis 21 Uhr
September bis Mai
Di – So, 10 – 18 Uhr
Do, 10 – 21 Uhr
Einlass ist jeweils bis eine halbe Stunde vor Schließzeit!
Am 3. April 2015 (Karfreitag) hat das Kunsthistorische Museum Wien für Sie geöffnet!
Webseite: "Der Sonntag"
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