Der Film beruht auf dem halb-autobiografischen Roman des in den USA lebenden Haaretz-Kolumnisten Sayed Kashua.
Der Film beruht auf dem halb-autobiografischen Roman des in den USA lebenden Haaretz-Kolumnisten Sayed Kashua.
Im neuen Kinofilm „Mein Herz tanzt“ thematisiert Regisseur Eran Riklis menschlich vielschichtig die gescheiterte Integration von Arabern in den Staat Israel.
Der Film „startet witzig, wird dann traurig, dann kompliziert und schließlich melancholisch, aber auch die Politik ist immer da, im Hintergrund“, sagt der israelische Regisseur Eran Riklis über seinen neuen Film „Mein Herz tanzt“, der soeben in Österreichs Kinos startete.
Der Film beruht auf dem halb-autobiografischen Roman des in den USA lebenden Haaretz-Kolumnisten Sayed Kashua.
Erzählt wird die Geschichte von Eyad (Tawfeek Barhom), der in Tira, einer arabischen Kleinstadt innerhalb des Staates Israel, in den 1980er Jahren aufwächst.
Eyads Vater hat es wegen revolutionärer Umtriebe während seiner Studentenzeit nur zum Obstpflücker gebracht. Seine liebevolle Mutter ist der ruhende Pol der Familie, seine Großmutter eine tiefgläubige Muslimin, die während der Fernsehnachrichten ständig Stoßgebete zum Himmel schickt.
Eyad verspricht ihr, sie einst in einem Leichentuch aus Mekka, das sie ihm zeigt, zu beerdigen. Doch – so die komplizierte Entwicklung des Films – in dem Tuch wird ein jüdischer Jugendlicher zu Grabe getragen werden.
Bald stellt sich die Hochbegabung des kleinen arabischen Buben aus Tira heraus. Eyad kommt als einziger Palästinenser an ein israelisches Elite-Internat in Jerusalem und bemüht sich trotz rassistischer Angriffe um Integration in die israelische Gesellschaft.
Auch Yonatan (Michael Moshonov), der an einer fortschreitenden Muskellähmung leidet, ist Außenseiter.
Zwischen den beiden Schülern entsteht eine tiefe Freundschaft fern aller Politik. Und da ist die schöne Naomi (Danielle Kitzis), die selbstbewusst auf Eyad zugeht. Die beiden verlieben sich ineinander, können ihre Liebe aber nur im Geheimen leben.
(Achtung: Wer weiterliest, erfährt den Schluss des Films.)
20 Prozent der Bevölkerung Israels sind Araber. Ihre Integration bezeichnen viele als gescheitert. Ehen zwischen Juden und Arabern gelten als absolut verpönt. So scheitert auch die Beziehung zwischen Eyad und seiner Freundin Naomi.
Eyad ist hin- und hergerissen zwischen seiner Identität als Palästinenser und seinem Wunsch, zum modernen Israel zu gehören. Als Yonatan stirbt, beerdigt er diesen als sich selbst und nimmt mit dem Einverständnis von Yonatans Mutter dessen jüdische Identität an.
Regisseur Eran Riklis versteht diesen Schluss nicht als „Empfehlung“, sondern als individuelle Entscheidung der Figur im Film. Beim Zuseher bleibt dennoch ein bitterer Nachgeschmack.