Christine Lavants Themen waren Gott, Liebe, Natur und Tod.
Christine Lavants Themen waren Gott, Liebe, Natur und Tod.
Die Kärntner Dichterin Christine Lavant führte ein Leben in Armut und Krankheit und war sich der poetischen Kraft ihrer Texte bewusst.
Am 4. Juli 2015 jährt sich Christine Lavants Geburtstag zum 100. Mal. Immer noch ist diese außergewöhnliche Kärntner Dichterin einem viel zu kleinen Leserpublikum bekannt.
Eine Wiederentdeckung lohnt sich und wird durch die schrittweise Neu-Herausgabe der Werke Lavants im Göttinger Wallstein-Verlag gefördert.
Christine Lavant wurde 1915 als Christine Thonhauser in St. Stefan im Lavanttal geboren. Sie war das neunte Kind eines Bergmanns und einer Flickschneiderin.
Schon als Baby erkrankte sie an Skrofulose (Hauttuberkulose) und erblindete fast. Später kamen chronische Lungenentzündung und Tuberkulose hinzu.
Eine Therapie mit Röntgenstrahlen führte zu einer erheblichen Einschränkung ihres Hör- und Sehvermögens.
„Lesen und Schreiben werden für Christine Thonhauser, die durch Kränklichkeit, Schwäche und behinderte Sinne vom Treiben der Gleichaltrigen ausgeschlossen war, ein früher Weltersatz. (...) Aus Weltersatz wird eine neue Wirklichkeit, die der Christine Lavant“, sagte ihr Arzt und Vertrauter, der Psychiater Otto Scrinzi.
Diese „Welt“ schilderte die Dichterin einmal so: „Ich habe eine Welt und diese Welt brennt! Und wo etwas brennt, da entsteht Kraft. Und diese Kraft reißt mit!“
Früh fühlte sich Christl Thonhauser, die sich später nach ihrem Heimattal nannte, zur Dichterin berufen.
Aufgrund ihrer körperlichen Schwachheit verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt als Strickerin. 1939 heiratete sie den um 30 Jahre älteren Maler Josef Habernig. Mit dem Kärntner Maler Werner Berg verband sie eine tragische Liebesbeziehung.
Lavant hinterließ rund 1800 Gedichte sowie Prosawerke. Gott, Liebe, Natur und Tod sind die zentralen Themen ihres Schreibens.
Zwei Mal erhielt sie den Georg-Trakl-Preis, 1970 den Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur.
Sie starb am 7. Juni 1973 nach einem Schlaganfall in Wolfsberg. Ein Großteil ihres literarischen Nachlasses ist noch unveröffentlicht.
HRSG: Doris Moser; Fabjan Hafner
2014, Wallstein
Nachwort von Doris Moser; Fabjan Hafner
Fester Einband
720 Seiten
ISBN: 978-3-8353-1391-0
Dieses Buch online bei der Wiener Dombuchhandlung "Facultas" erstehen
weitere Bücher von Christine Lavant im Göttinger Wallstein-Verlag
Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag".