Der Stephansdom ist ein wichtiges heimisches Kulturerbe. Damit er weiterhin in seiner Pracht erstrahlen kann, bedarf es einer ständigen Pflege. Radio Stephansdom-Redakteurin Michaela Sieger berichtet über den wirtschaftlichen Aufwand zur Erhaltung des Wiener Wahrzeichens.
Mehr als fünf Millionen Besucher kommen jährlich in den Stephansdom und bestaunen seine Architektur und Schönheit. Doch der Stephansdom ist nicht nur geistliches und touristisches Zentrum von Wien, sondern auch ein aufwendiges Wirtschaftsunternehmen. Wer steht nun eigentlich hinter dem Unternehmen Stephansdom und wer ist finanziell für ihn verantwortlich?
"Ein Blick ins Grundbuch verrät: Am Stephansplatz 1 befindet sich der Stephansdom. Dieser gehört sich selbst", erklärt Kirchenmeister Tamas Steigerwald. "Vertreten wird der Stephansdom durch das Domkapitel. Am Stephansplatz 1 sind wiederum zwei Firmen beheimatet." Während sich das Dombausekretariat um den Erhalt des Stephansdomes kümmert, obliegt die Dom- und Vermögensverwaltung dem Kirchenmeisteramt. Das Kirchenmeisteramt ist direkt für rund 60 Mitarbeiter und für den täglichen Betrieb des Stephansdomes verantwortlich.
"Gemessen an der Mitarbeiteranzahl und am jährlichen Umsatz kann der Stephansdom einem mittelgroßen Unternehmen zugeordnet werden", schätzt Kirchenmeister Tamas Steierwald. Die Arbeitnehmer der Dompfarre St. Stephan unterstehen dem Kirchenmeisteramt, die Dompfarre selbst wiederum ist Teil der Erzdiözese Wien. Rund 4,5 Millionen Euro pro Jahr stehen dem Stephansdom zur Verfügung. Wobei etwas mehr als 2 Millionen an den täglichen Dombetrieb fallen.
Während das Kirchenmeisteramt für den täglichen Betrieb, wie etwa Messen und Führungen verantwortlich ist, widmet sich die Dombauhütte bereits seit dem Mittelalter dem Bau und der Erhaltung des Wiener Stephansdomes. "Die wirtschaftliche Herausforderung besteht eindeutig in der Finanzierung", betont Dombaumeister Wolfgang Zehetner. Vom Steinmetz, über Tischler bis Schlosser - rund 20 Mitarbeiter der Dombauhütte arbeiten in ihrer Werkstatt an der Nordfassade des Stephansdoms und sind ausschließlich für den Erhalt des Wiener Wahrzeichens zuständig. Jährlich werden etwa 2,2 Millionen Euro für die Instandhaltungsarbeiten benötigt.
Ein wirtschaftlicher Faktor für den Erhalt des Stephansdomes sind die Spendeneinnahmen vom Verein "Unser Stephansdom". Er wurde 1987 gegründet, um Mittel für die Erhaltung des Steffls aufzubringen und dieses Kulturerbe für die nachfolgenden Generationen zu bewahren, so Günter Geyer, Vorstandsvorsitzender des Vereins "Unser Stephansdom". Damit der Dom nachhaltig restauriert werden kann, finanziert er auch wissenschaftliche Untersuchungen und Forschungsprojekte. So können neue, verbesserte Methoden für die Erhaltung des Stephansdoms entwickelt werden und zum Einsatz kommen.
Wirtschaftsunternehmen Stephansdom.
Mittwoch, 25. September 2013, 19.00-19.25 Uhr.
Wiederholung am Samstag, 28. September 2013, 18.05-18.30 Uhr.
Eine Sendung von Michaela Sieger.
Radio Stephansdom, 107,3