"Die Orgel war das erste Opfer des verheerenden Dombrandes am 12. und 13. April des Jahres 1945", erklärt der Domorganist und Leiter des Referats für Kirchenmusik der Erzdiözese Wien, Konstantin Reymaier.
"Die Orgel war das erste Opfer des verheerenden Dombrandes am 12. und 13. April des Jahres 1945", erklärt der Domorganist und Leiter des Referats für Kirchenmusik der Erzdiözese Wien, Konstantin Reymaier.
Warum es bis ins Jahr 2020 gedauert hat, bis der Stephansdom nach dem Dombrand 1945 wieder eine funktionstüchtige Riesenorgel auf der Westempore hat, erklärt uns Domorganist, Konstantin Reymaier.
"Die Orgel war das erste Opfer des verheerenden Dombrandes am 12. und 13. April des Jahres 1945", erklärt der Domorganist und Leiter des Referats für Kirchenmusik der Erzdiözese Wien, Konstantin Reymaier.
Nach dem Wiederaufbau des Doms habe es eine Zeit gedauert bis ein neues Instrument auf die Westempore des Doms kam. 1960 sei es dann so weit gewesen, die neue Riesenorgel konnte eingeweiht werden. Damals war die Riesenorgel eine große Enttäuschung berichtet Konstantin Reymaier. Die Akustik des Stephansdoms sei auf Grund des Sandsteins sehr schlecht, da dieser Töne schluckt. Außerdem stand ein Großteil des Pfeifenwerkes hinter einem eineinhalb Meter hohen gotischen Bogen, durch den der Klang nicht in den Kirchenraum vordringen konnte.
1991 wurde dann im vorderen Teil des Doms die Chororgel installiert, die jetzt 30 Jahre als Hauptinstrument der Dommusik fungiert hat.
Auf der Westempore, auf der die Riesenorgel steht, kam es erst wieder zu Veränderungen, als die bis zu 450 Kilogramm schweren Orgelpfeifen absturzgefährdet waren. In der Folge stellte sich heraus, dass der Neubau der Orgel, mit Verwendung von historischem Pfeifenmaterial die beste Option ist, berichtet Reymaier: "Der Plan war zum 75. Jahrestag Dombrandes, am 12. April 2020, heuer am Ostersonntag, die neue Orgel zu weihen. Dann kam Corona, die Arbeiten mussten kurz vor Fertigstellung eingestellt werden und das Leben stand still. Ich bin jetzt sehr froh, dass wir noch vor dem Sommer die Orgel fertigstellen konnten und mit dem 4. Oktober einen neuen Termin gefunden haben. Besonders freut mich, dass es auch hier einen historischen Bezug gibt. Das im 2. Weltkrieg verbrannte Instrument wurde auch am 4. Oktober geweiht."
Die neue Riesenorgel ist das größte Musikinstrument Österreichs. "Lautstärke und Klangkraft sind wichtige Aspekte. Als Musiker ist ein anderer Aspekt noch wichtiger: Die Orgel gehört zu den vielseitigsten Instrumenten, die es gibt. Jedes einzelene dieser 130 Register bringt einen musikalischen Mehrwert. Wir haben nicht nur das größte Musikinstrument Österreichs, sondern auch eines der Interessantesten", so Reymaier.