Das war ein Engel, oder nicht? Gedanken von Dommuseums-Direktorin Johanna Schwanberg über Engel in der bildendnen Kunst.
Das war ein Engel, oder nicht? Gedanken von Dommuseums-Direktorin Johanna Schwanberg über Engel in der bildendnen Kunst.
Das war ein Engel, oder nicht? - Gedanken der Kunsthistorikerin Johanna Schwanberg, Direktorin des Dom- und Diözesanmuseums
Als Jugendliche hat mich eine Engelsdarstellung besonders geprägt. Mein Vater, der Bildhauer ist, hat eine überdimensionale Engelskulptur modelliert und in Kunststein gegossen. Der Engel hat riesige ausgebreitete Flügel, ein gefurchtes Gewand, aber er ist kopflos. Das Besondere dieser Skulptur ist der Aufstellungsort. Mein Vater hat sie unspektakulär ins hohe Gras gelegt. Auf einen Hügel im burgenländischen Leithagebirge, wo die Familie ein Ferienhaus hat. Etwas darunter befindet sich die Dorfkirche; der Engel liegt der Kirche zugewandt in der Landschaft, so als hätte er sich gerade am Weg dahin befunden.
Wir Kinder und Jugendliche haben diesen Engel jedes Wochenende besucht; das Schöne daran war, dass wir mit ihm eine direkte körperliche Beziehung hatten und uns auf ihm nach einer ausgiebigen Wanderung ausgeruht haben. Zugleich hat er mich zum Nachdenken angeregt. Und ich habe mich gefragt, ob ein Engel abstürzen kann und was es mit dieser Kopflosigkeit wohl auf sich hat?
Gero Schwanberg, Gestürzter Engel, Skulptur des Ausstellungsprojekts "Skulpturen in der Landschaft, Donnerskirchen 1981
Die Texte über Engel in der Kunst waren Teil der Serie Advengedanken im Jahr 2013
auf Radio Stephansdom 107,3
www.radiostephansdom.at/podcast/adventgedanken
Eine Sendereihe von Stefanie Jeller.
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