Das war ein Engel, oder nicht? Gedanken von Dommuseums-Direktorin Johanna Schwanberg über Engel in der bildendnen Kunst.
Das war ein Engel, oder nicht? Gedanken von Dommuseums-Direktorin Johanna Schwanberg über Engel in der bildendnen Kunst.
Das war ein Engel, oder nicht? - Gedanken der Kunsthistorikerin Johanna Schwanberg, Direktorin des Dom- und Diözesanmuseums
Wenn man sich beruflich mit Kunst befasst so wie ich, so hat man viele Lieblingsengel. Einer davon befindet sich in Rom - in der Kirche Santa Maria della Vittoria. Gefertigt hat ihn einer der faszinierendsten Bildhauer der Kunstgeschichte Mitte des 17. Jahrhunderts: Gianlorenzo Bernini. Der aus weißem Marmor gemeißelte Engel ist ein junger Knabe, der ein faltenreiches Gewand trägt und so bewegt wirkt, als wäre er gerade in die Kirche gestürmt. Der Engel interagiert mit einer zweiten Figur: Der heiligen Teresa von Avila. Liebevoll und keck blickt er auf die niedergesunkene Heilige. Er richtet einen Pfeil gegen sie, um die "feurige Gottesliebe" in ihr zu entzünden.
Dieser Engel wurde aufgrund seiner Sinnlichkeit und der Ähnlichkeit zu Amor-Darstellungen nicht nur gelobt, sondern auch kritisch betrachtet. Dabei ist genau das so überzeugend an Berninis barocken Engeln: Sinnlichkeit und Transzendenz sind hier kein Widerspruch – vielmehr erscheinen sie als untrennbare Teile eines großen Ganzen.
Die Texte über Engel in der Kunst waren Teil der Serie Advengedanken im Jahr 2013
auf Radio Stephansdom 107,3
www.radiostephansdom.at/podcast/adventgedanken
Eine Sendereihe von Stefanie Jeller.
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