Das war ein Engel, oder nicht? Gedanken von Dommuseums-Direktorin Johanna Schwanberg über Engel in der bildendnen Kunst.
Das war ein Engel, oder nicht? Gedanken von Dommuseums-Direktorin Johanna Schwanberg über Engel in der bildendnen Kunst.
Das war ein Engel, oder nicht? - Gedanken der Kunsthistorikerin Johanna Schwanberg, Direktorin des Dom- und Diözesanmuseum
Eine männliche Figur sitzt nackt auf einem Barhocker, die Hände nachdenklich auf die Knie gestützt. Die Füße baumeln wie bei einem Kind in der Luft, allerdings ist das Gesicht das eines alten Mannes. Alles nicht ungewöhnlich, wären da am Rücken nicht große weiße Flügel. Die hyperrealistische Plastik des australischen Bildhauers Ron Mueck aus dem Jahr 1997 ist unschwer als Engelsdarstellung zu erkennen, auch ohne den Titel "Angel".
Mich berührt diese Skulptur. Vielleicht weil ich weiß, dass der Bildhauer hier seinen kurz davor verstorbenen Vater in Form eines Engels verewigt hat. Sie beschäftigt mich aber auch, weil die zu Erde blickende, sehr körperlich erscheinende menschliche Figur und die Engelsflügel scheinbar gar nicht zusammenpassen. Und genau deshalb aber dazu anregen, über das Verhältnis von irdisch und himmlisch nachzudenken. Ron Muecks "Angel" zeigt, dass Engel nicht aus der Kunst verschwunden sind. Im Gegenteil: Sie erleben in den letzten beiden Jahrzehnten eine neue Renaissance – ob in Videos, Fotos oder Performances.
Link zum Bild "Angel" von Ron Mueck
Die Texte über Engel in der Kunst waren Teil der Serie Advengedanken im Jahr 2013
auf Radio Stephansdom 107,3
www.radiostephansdom.at/podcast/adventgedanken
Eine Sendereihe von Stefanie Jeller.
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