"Mit der neuen Corona-Nothilfe-Hotline wollen wir die Not der Menschen lindern und unbürokratische Ersthilfe leisten", betonte Caritas-Präsident Michael Landau. Die Gesundheitskrise von heute dürfe nicht zur sozialen Krise von morgen werden.
"Mit der neuen Corona-Nothilfe-Hotline wollen wir die Not der Menschen lindern und unbürokratische Ersthilfe leisten", betonte Caritas-Präsident Michael Landau. Die Gesundheitskrise von heute dürfe nicht zur sozialen Krise von morgen werden.
Zielgruppe sind die Pandemie-Geschädigte, die nun nicht wissen, wie sie Lebensmittel oder Miete bezahlen sollen, oder jemanden brauchen, der zuhört. Unter Tel. 05 17 76 300 wochentags von 9 bis 13 Uhr werden Anrufer auch an geeignete Stellen weitervermittelt.
Die Caritas hat eine neue österreichweite Hotline für Menschen gestartet, die durch die Corona-Pandemie in eine akute Notlage geraten sind. An diese Hotline können sich Menschen wenden, die nun nicht wissen, wie sie ihre Lebensmittel oder die nächste Miete bezahlen sollen oder die schlichtweg jemanden brauchen, der ihnen zuhört.
Wie die Caritas am Donnerstag bekanntgab, steht unter der Telefonnummer 05 17 76 300 wochentags von 9 bis 16 Uhr ein Team von rund 50 Freiwilligen bereit, um telefonische Ersthilfe zum Ortstarif zu leisten. "Mit der neuen Corona-Nothilfe-Hotline wollen wir die Not der Menschen lindern und unbürokratische Ersthilfe leisten", betonte Caritas-Präsident Michael Landau. Die Gesundheitskrise von heute dürfe nicht zur sozialen Krise von morgen werden.
Verbunden ist die Hotline auch mit verschiedenen Hilfsangeboten der Caritas - etwa den 36 Sozialberatungsstellen in ganz Österreich. Dort seien im Vorjahr knapp 65.000 Menschen in ganz Österreich betreut und mit kleinen Überbrückungshilfen finanziell unterstützt worden, teilte Landau mit. "Wenn nun allein in den vergangenen Tagen mehr als 180.000 Österreicherinnen und Österreicher zusätzlich arbeitslos wurden, dann wird deutlich, wie groß die Aufgaben sind, die nun vor uns liegen. Die Zahl der Menschen, die nicht wissen, wie sie Miete, Essen oder Heizung bezahlen sollen, wird zunehmen", ist sich der Caritas-Präsident sicher.
In Corona-Zeiten solle räumliche Distanz zueinander gehalten werden, es gelte aber innerlich näher zusammenzurücken - auch via Telefon, wie Landau sagte. Anrufende bei der Caritas würden nicht nur an deren eigene Einrichtungen, sondern auch an andere unterstützende Stellen verwiesen.
Erste Erfahrungen der seit Montag in Betrieb befindlichen Hotline zeigten, dass sich zunehmend Menschen melden, die noch nie auf die Hilfe der Caritas gebraucht hätten und jetzt durch die Pandemie unverschuldet in Not geraten seien. Die Caritas nannte hier Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Langzeitarbeitslose und Mindestpensionisten. Claudia Auer-Welsbach, Koordinatorin der Nothilfe-Hotline, berichtete auch von vielen, die in großer Verzweiflung und unter Tränen anriefen. "Betroffen macht dabei unter anderem, dass darunter eben auch viele Männer und Frauen sind, die bislang ein sorgenfreies Leben hatten und in ihren kühnsten Träumen nicht daran dachten, dass sie eines Tages auf Hilfe angewiesen sein würden."
Die Sorgen der Hilfesuchenden betreffen vor allem Fragen rund um die Themen Lebensmittel-Knappheit, Miete und Arbeit, berichtete Auer-Welsbach: "Da ist zum Beispiel die 80-jährige Frau, die Hilfe beim Einkaufen braucht. Eine Alleinerzieherin von fünf Kindern hat sich gemeldet, weil sie plötzlich nicht mehr genug Geld für Lebensmittel hat. Eine 75-jährige Pensionistin hat angerufen, weil sie Angst hat, zur Post zu gehen, um ihren Pensionsbeitrag abzuholen. Eine Künstlerin hat sich gemeldet, dass sie aufgrund der fehlenden Einnahmen die Miete nicht mehr abdecken kann." Und viele Menschen bräuchten einfach jemanden, der ihnen zuhört, berichtete die Caritas-Verantwortliche.
Ihnen allen bietet die Corona-Nothilfe-Hotline eine erste Orientierung, welche Stellen für die jeweiligen Anliegen geeignet sein können - neben der Caritas-Sozialberatung etwa das AMS, die Telefonseelsorge, die Arbeiterkammer oder die medizinische Corona-Hotline. Am anderen Ende der Leitung sitzen derzeit rund 50 Freiwillige der Caritas, die Anrufende von zu Hause aus zu unterstützen - oftmals Menschen, die aufgrund der derzeitigen Lage nicht studieren, arbeiten oder reisen können.
Die Caritas bittet dringend um Spenden für ihre Corona-Nothilfe: "Mit 30 Euro können wir finanzielle Hilfe leisten, beispielsweise mit einem Miet- oder Heizkostenzuschuss unterstützen. Mit 50 Euro können eine Frau und ihr Kind im Mutter-Kind-Haus eine Woche lang mit dem Notwendigsten versorgt werden: Windeln, Hygieneartikel, Babynahrung, Lebensmittel. Mit 400 Euro können wir die Ausgabe der Mittagessen in einer Einrichtung für Obdachlose sicherstellen."
Unterstützt wird die Hotline auch vom Mobilfunkunternehmen "Magenta" und der "Kronen Zeitung" im Rahmen der Aktion "Krone hilft".
Spenden auf das Caritas-Konto bei der Erste Bank
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
Kennwort: Corona Nothilfe
Online unter www.caritas.at/corona-nothilfe
per SMS mit dem gewünschten Spendenbetrag (z.B.: "10") an: +43664/660.3333