Die Firmung sei deshalb aber "nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben", sagte Jugendbischof Stephan Turnovszky.
Die Firmung sei deshalb aber "nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben", sagte Jugendbischof Stephan Turnovszky.
Sakrament wird traditionellerweise rund um Pfingsten gespendet, wegen der Corona-Maßnahmen auf Herbst und 2021 verschoben. Jugendbischof Turnovszky rät Pfarren trotz Corona-bedingter Pause des Firmunterrichts Kontakt zu Jugendlichen zu suchen.
Jugendliche müssen in diesem Jahr wegen der Corona-Maßnahmen auf das Sakrament der Firmung, das als eine Art Übertritt ins kirchliche Erwachsenenalter gilt, warten. Traditionellerweise finden viele Firmungen österreichweit rund um Pfingsten statt, aufgrund der derzeit geltenden Regeln für öffentliche Gottesdienste in geschlossenen Räumen wurde ein Großteil auf den Herbst oder das Jahr 2021 verschoben. Die Firmung sei deshalb aber "nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben", sagte Jugendbischof Stephan Turnovszky. Viele Diözesen setzen aktuell auf Online-Angebote oder Intensivkurse im Herbst, wie die Katholische Jugend Österreich (KJÖ) auf Anfrage berichtete.
In der Erzdiözese Wien sind alle Firmungen bis zum 5. Juli ausgesetzt. Pfarren rät der Jugendbischof trotz Corona-bedingter Pause des Firmunterrichts den Kontakt zu den Jugendlichen zu suchen und zu signalisieren "du bist mir wichtig". Trotz verschobener Firmungstermine sollten Firmlinge nicht das Gefühl bekommen, dass man sie vergessen habe.
Als einer von 40 Firmspender in der Erzdiözese Wien habe er "seinen Firmlingen" gleich zu Beginn der Corona-Maßnahmen einen Brief geschickt, "um zu signalisieren, dass wir sie als Kirche nicht vergessen haben", erläuterte Turnovszky. Trotz sozialer Einschränkungen und dem möglichen "Gefühl des Stillstandes" könne die Corona-Zeit "geistlich genutzt werden".
Als "nicht unproblematisch" bezeichnete Turnovszky die Verschiebung der Firmungen auf den Frühling 2021. In vielen Pfarren würden dann zwei Jahrgänge auf einmal das Sakrament der Firmung empfangen; damit wäre aber nicht nur das Fest größer, sondern - aus jetziger Perspektive - auch die Corona-Ansteckungsgefahr. Angesicht der Covid-19-Pandmie werde in der Erzdiözese Wien überlegt mehr Firmspender zu ernennen. Turnovszky: "Je mehr Firmspender und Feiern man hat, desto kleiner können die Firmungen sein".
Auch die Nachbardiözese St. Pölten hat alle Firmtermine in diesem Frühjahr abgesagt. Für den Herbst sind jedoch noch keine offiziellen Firmtermine bekannt. Noch hoffen die Pfarren, dass man Gruppenstunden im Sommer und Herbst nachholen könne, so die KJÖ.
Die Diözese Innsbruck hat alle Firmungen auf das Jahr 2021 verschoben. Eine Kirche, die "aus Sicherheitsgründen mehr oder weniger leer ist" würde dem Sinn des Sakraments - nämlich Zeugnis für ein Leben aus dem christlichen Glauben abzugeben - widersprechen, argumentiert die Diözese die Terminverschiebung in einem Informationsschreiben. In Ausnahmefällen sei die Firmung ab 30. Mai zu den jeweils gültigen Regelungen für Gottesdienste möglich, wie die KJÖ berichtete. Um die Firmlinge bis zum nächsten Termin begleiten zu können, bietet die Diözese Online- Methoden an, u.a. eine Whatsappliturgie am Firmtag.
Die Diözese Gurk-Klagenfurt gab ebenfalls bekannt, dass es in diesem Jahr keine diözesanweiten Firmungen geben wird. Firmgruppentreffen seien aber möglich, hieß es, jedoch unter Berücksichtigung der derzeit geltenden Verordnungen, der allgemeinen Hygienevorschriften und des Mindestabstandes von einem Meter. Die Katholische Jugend bietet zur Unterstützung Vorlagen für Online-Spiele, Diskussionen, Informationen sowie Videobotschaften mit Erklärungen.
Die Erzdiözese Salzburg plant momentan Firmungen ab Herbst. Wie in anderen Diözesen setzt die Kirche auch hier auf ein breites Online-Angebot, wie etwa die Firmplattform "spiriCLOUD "(www.spiricloud.at), einem digitalen Firmbehelf mit Online-Kurs. Ebenfalls angeboten werden Online-Firmlingsgottesdienste "spiriSTREAM" (www.spiristream.at) sowie Online-Firmstunden und Bibelrunden.
Im Jahr 2019 wurden bundesweit rund 43.300 junge Menschen bei etwas mehr als 1.230 Firmungen gefirmt und ihnen somit der Heilige Geist in Fülle gespendet. Laut amtlicher Kirchenstatistik für 2018 waren es exakt 45.946 Firmungen; was ein Anstieg gegenüber 2017 (44.839) darstellte. Über einen längeren Zeitraum betrachtet gehen die Zahlen allerdings - auch aus demografischen Gründen - zurück.