Franziskus rief die Christen auf, sich nicht von der Anerkennung anderer abhängig zu machen und "unter dem Banner der Eitelkeit zu leben", sondern "den Schein zu entlarven".
Franziskus rief die Christen auf, sich nicht von der Anerkennung anderer abhängig zu machen und "unter dem Banner der Eitelkeit zu leben", sondern "den Schein zu entlarven".
Kardinalstaatssekretär Parolin verlas Papstpredigt bei Aschermittwochmesse auf dem Aventin - Franziskus: Gebete all jener erhören, "die leiden und unter dem Lärm der Waffen fliehen".
Papst Franziskus warnt Christen vor Heuchelei und Selbstgefälligkeit in der Fastenzeit. "Sogar Gebet, Nächstenliebe und Fasten können selbstbezogen sein, wenn das Herz nach menschlicher Anerkennung und nicht nach der Liebe zu Gott sucht", verlas Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die päpstliche Predigt bei der Aschermittwochmesse in der römischen Basilika Santa Sabina auf dem Aventin. Papst Franziskus hatte die Teilnahme aufgrund seines Knieleidens bereits vergangene Woche absagen müssen.
Franziskus rief die Christen auf, sich nicht von der Anerkennung anderer abhängig zu machen und "unter dem Banner der Eitelkeit zu leben", sondern "den Schein zu entlarven". Gereinigt durch die Asche der Fastenzeit, gereinigt von der "Heuchelei des Scheins", seien Gebet, Nächstenliebe und Fasten nicht nur Medikamente für uns, sondern für alle, so der Papst. Sie seien die Waffen des Geistes, "und mit ihnen erflehen wir an diesem Gebets- und Fasttag für die Ukraine von Gott den Frieden, den Menschen allein nicht zu aufzubauen vermögen". Er bat, die Gebete all jener zu erhören, "die leiden und unter dem Lärm der Waffen fliehen".
Papst Franziskus hatte den Aschermittwoch als weltweiten Gebets- und Fastentag für den Frieden in der Ukraine ausgerufen. Es solle ein Tag sein, "an dem wir dem Leiden des ukrainischen Volkes nahe sind und an dem wir Gott anflehen, den Krieg zu beenden", so der Papst.
In seiner von Parolin verlesenen Predigt erinnerte Franziskus auch an den Sinn des Fastens. Fasten sei keine Diät, so der Papst. Fasten solle dabei helfen, den Geist in Form zu halten, nicht den Körper, erklärte er. "Das Fasten führt uns wieder dazu, den Dingen den richtigen Wert zu geben", so Franziskus weiter. Er riet davon ab, das Fasten nur auf das Essen zu beschränken, denn "gerade in der Fastenzeit sollten wir in all dem fasten, was uns in eine gewisse Abhängigkeit bringt".
Die 40-tägige christliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet Ostern. Traditionell gelten für Katholiken alle Freitage sowie der Aschermittwoch als verpflichtende Tage der Buße. An ihnen sollen Katholiken kein Fleisch essen, an Aschermittwoch und Karfreitag - dem Tag der Kreuzigung Jesu - sollen sie sogar nur eine Hauptmahlzeit zu sich nehmen. In der Fastenzeit vor Ostern geht es aber nicht nur um den Verzicht auf Genussmittel wie Süßigkeiten, Fleisch oder Alkohol, sondern auch um eine Unterbrechung von Gewohnheiten. Deshalb organisieren kirchliche Organisationen auch Angebote wie Handy-, Computer- oder Autofasten.