"Ich flehe um ein Ende der bewaffneten Angriffe, für Verhandlungen - und für den gesunden Menschenverstand - und für eine Rückkehr zur Achtung des Völkerrechts!", so Papst Franziskus,
"Ich flehe um ein Ende der bewaffneten Angriffe, für Verhandlungen - und für den gesunden Menschenverstand - und für eine Rückkehr zur Achtung des Völkerrechts!", so Papst Franziskus,
Franziskus beim Angelusgebet: Anwesenheit der beiden Kurienkardinäle im Kriegsland steht für "Präsenz des Papstes" und als Zeichen gegen den "Wahnsinn".
Kardinal Konrad Krajewski, Sozialbeauftragter des Papstes, und Kardinal Michael Czerny vom Entwicklungsdikasterium sind in der Ukraine. Das teilte Papst Franziskus beim Mittagsgebet am Sonntag im Vatikan mit. Die Präsenz der beiden Kardinäle stehe für die Präsenz des Papstes, für die Präsenz aller Gläubigen, erklärte das Kirchenoberhaupt: "Sie soll zeigen: Der Krieg ist ein Wahnsinn! Hört auf mit dieser Grausamkeit!" Der Heilige Stuhl sei bereit alles zu tun, um sich in den Dienst des Friedens zu stellen, so Franziskus eindringlich. Krajewski und Czerny seien in die Ukraine gereist, "um dem Volk zu dienen und helfen".
Der gebürtige Pole Krajewski (59) ist seit 2013 Päpstlicher Almosenier der Apostolischen Almosenverwaltung und wurde 2018 von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt. Czerny (75) stammt aus dem tschechischen Brünn, wiewohl er in Kanada aufwuchs. Er gehört dem Jesuitenorden an und ist der Vatikanverantwortliche für Frieden und Entwicklung.
Papst Franziskus hat sich bei den Journalisten im ukrainischen Kriegsgebiet bedankt. Ihr Dienst erlaube, "dem Drama der Bevölkerung nahe zu sein", so Papst Franziskus beim Mittagsgebet. Er lasse alle die Grausamkeit des Krieges sehen. Dafür riskierten die Journalisten ihr eigenes Leben, erinnerte Franziskus.
Die Journalisten im Kriegsgebiet arbeiten unter extrem gefährlichen Bedingungen. Oft fehle es an angemessener Schutzausrüstung, erklärte Reporter ohne Grenzen (ROG) am Samstag. Der Bedarf an medizinischen Notfallpaketen, humanitärer oder finanzieller Hilfe sei immens.
Zudem hatte Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag mehrere Gesetze zur weiteren Einschränkung der freien Meinungsäußerung in Russland unterzeichnet, mit denen unabhängige Medienberichterstattung weiter beschnitten wird. Bis zu 15 Jahre Haft drohen demnach für die Verbreitung von angeblichen "Falschinformationen" über die russischen Streitkräfte. Strafen drohen auch jenen, die öffentlich die Armee "verunglimpfen". Das russische Parlament hatte zuvor einer entsprechenden Gesetzesänderung zugestimmt.
Eindringlich flehte Papst Franziskus erneut um das Ende des Krieges in der Ukraine. "Ströme von Blut und Tränen fließen in der Ukraine. Es handelt sich nicht nur um eine Militäroperation, sondern um einen Krieg, der Tod, Zerstörung und Elend mit sich bringt", sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. "Die Zahl der Opfer steigt, ebenso wie die Zahl der Flüchtenden, insbesondere Mütter und Kinder. Der Bedarf an humanitärer Hilfe in diesem gepeinigten Land steigt stündlich dramatisch an", erklärte Franziskus.
Er bedankte sich bei all jenen, die Flüchtlinge aufnehmen und appellierte "von ganzem Herzen", für sichere humanitären Korridore. Zugleich rief Franziskus dazu auf, "den Zugang zu Hilfsgütern in den belagerten Gebieten zu erleichtern, um lebenswichtige Hilfe leisten zu können".
"Ich flehe um ein Ende der bewaffneten Angriffe, für Verhandlungen - und für den gesunden Menschenverstand - und für eine Rückkehr zur Achtung des Völkerrechts!", so der Papst abschließend.