Neben Frieden bezog sich Franziskus in seiner kurzen Ansprache, in der er mehrfach aus seiner Sozialenzyklika "Fratelli tutti" zitierte, auch auf die Schlüsselbegriffe Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit.
Neben Frieden bezog sich Franziskus in seiner kurzen Ansprache, in der er mehrfach aus seiner Sozialenzyklika "Fratelli tutti" zitierte, auch auf die Schlüsselbegriffe Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit.
Begegnung im Vatikan mit Kardinal Schönborn und Mitgliedern des "International Catholic Legislators Network".
Papst Franziskus hat katholische Parlamentarier zu einem nachhaltigen Einsatz für den Frieden aufgerufen. Dieser entstünde "durch ein dauerhaftes Engagement für den gegenseitigen Dialog, eine geduldige Suche nach der Wahrheit und die Bereitschaft, das wahre Wohl der Gemeinschaft über den persönlichen Vorteil zu stellen", erklärte der Papst am Donnerstag, 25. August 2022, bei einer Begegnung mit vom Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn begleiteten Mitgliedern des International Catholic Legislators Network (ICLN) im Vatikan. Frieden sei nicht bloß die Abwesenheit von Krieg, hielt der Papst fest. Für "wahren Frieden" müssten sich politische Prozesse um den Aufbau einer gerechten und geschwisterlichen Gesellschaftsordnung bemühen.
Neben Frieden bezog sich Franziskus in seiner kurzen Ansprache, in der er mehrfach aus seiner Sozialenzyklika "Fratelli tutti" zitierte, auch auf die Schlüsselbegriffe Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit. Die Welt sei von Rivalitäten und Formen der Gewalt geprägt und vom Wunsch, "zu dominieren, statt zu dienen", so der Papst. Als Gegengewicht brauche es nicht nur verantwortungsbewusste Bürger, "sondern auch fähige Führungspersönlichkeiten, die von einer geschwisterlichen Liebe beseelt sind, zu jenen, die sich in prekären Lebensumständen befinden", sagte Franziskus.
Die Parlamentarier ermutigte er, sich auf nationaler und internationaler Ebene weiterhin um den Beschluss von Maßnahmen und Gesetzen zu bemühen, "die im Geiste der Solidarität die vielen Situationen von Ungleichheit und Ungerechtigkeit angehen, die das soziale Gefüge und die Menschenwürde bedrohen". Ausdrücklich verwies Franziskus auf Notlagen von Armen, Flüchtlingen, Opfern von Menschenhandel, sowie von Kranken, Alten "und so viele andere Menschen, die Gefahr laufen, von der heutigen Wegwerfkultur ausgebeutet oder weggeworfen zu werden".
An der Papstaudienz für die Parlamentarier nahm neben dem syrisch-orthodoxen Patriarchen Ignatius Aphrem II. auch Kardinal Schönborn teil. Der Wiener Erzbischof ist Schirmherr des Netzwerks ICLN, das 2010 von katholischen und anderen christlichen Parlamentsabgeordneten verschiedener Länder gegründet wurde. Das Netzwerk versteht sich als unabhängige und parteienübergreifende Vereinigung von Abgeordneten, die ihre Arbeit nicht zuletzt dezidiert christlich verstehen.
Noch bis Sonntag findet die Jahresversammlung des ICLN statt. Inhaltlich beraten die Teilnehmenden heuer über aktuelle geopolitische Herausforderungen und damit zusammenhängende Fragen des Friedens und der Gerechtigkeit, wie ICLN-Präsident Christiaan Alting von Geusau der Nachrichtenagentur Kathpress sagte.
Das ICLN wurde 2010 gemeinsam von Kardinal Schönborn und dem britischen Oberhausmitglied Lord David Alton gegründet, um die Förderung christlicher Werte im politischen Bereich zu fördern. Das Netzwerk versteht sich als unabhängige und parteiübergreifende Vereinigung von Abgeordneten, die ihre Arbeit auch dezidiert christlich verstehen. Inhaltlich kreisen die ICLN-Aktivitäten um die drei großen Bereiche Menschenwürde und Menschenrechte, Gesellschaft und Wirtschaft sowie Bildung und Leadership. Jedes Jahr im August findet eine mehrtägige ICLN-Konferenz - meist in Rom - zu unterschiedlichen Themen statt.
Das ICLN hat seinen Sitz in Trumau (NÖ) und wird vom Rektor des dortigen Internationalen Theologischen Instituts (ITI), Christiaan Alting von Geusau, geleitet. Neben Kardinal Schönborn und Lord Alton haben auch der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Boutros Rai und der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem II. die ICLN-Patronanz über.
Infos: https://icln.at