Franziskus: "Törichten Krieg gegen die gemeinsame Umwelt beenden".
Papst Franziskus hat ein neues päpstliches Schreiben zur globalen Umweltkrise angekündigt. Am Ende der Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan sagte der Papst, er wolle am 4. Oktober ein "Ermahnungsschreiben" veröffentlichen, das ein zweites "Laudato si" sein werde.
Unter dem Titel "Laudato si" hatte Franziskus im Mai 2015 eine Enzyklika veröffentlicht und darin als erster Papst den Kampf gegen die Erderwärmung und die Umweltkrise zum Gegenstand eines weltkirchlichen Lehrschreibens gemacht. Bereits am 21. August hatte Franziskus gesagt, dass er an einem weiteren Schreiben zu diesem Thema arbeite.
Inhaltlich führte der Papst bei der Generalaudienz am Mittwoch aus: "Schließen wir uns unseren christlichen Brüdern und Schwestern an, die sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen, die ein heiliges Geschenk des Schöpfers ist." Weiter rief er dazu auf, sich "an die Seite der Opfer der Umwelt- und Klima-Ungerechtigkeiten zu stellen" und den "törichten Krieg gegen die gemeinsame Umwelt zu beenden, der ein schrecklicher Weltkrieg ist."
Die 2015, wenige Monate vor der Pariser Klimakonferenz, veröffentlichte Umwelt- und Sozialenzyklika "Laudato si" zählt zu den meistrezipierten Schreiben im Pontifikat von Franziskus. Der Text fand weltweit und weit über kirchliche Kreise hinaus Widerhall. Die Enzyklika "Über die Sorge für das gemeinsame Haus" - so der Untertitel - gilt als erste päpstliche Umweltenzyklika. Das Schreiben ist zugleich eine "grüne Sozialenzyklika", mit der Franziskus eine "ganzheitliche Ökologie" aus Sicht der Ärmsten vertritt. Laut dem Papst kann man über Umweltschutz nicht sprechen, ohne soziale Gerechtigkeit, das globale Wirtschaftssystem, die Flüchtlingsproblematik und die Menschenrechte in den Blick zu nehmen.
Der 4. Oktober ist das Hochfest des heiligen Franz von Assisi. Die Enzyklika "Laudato si" ("Sei gepriesen") trägt ihren Titel nach den Anfangsworten des Gebets "Sonnengesang" von Franz von Assisi.