Die ersten Zeugen der Geburt Jesu seien Schafhirten gewesen, die ersten Zeugen seiner Auferstehung Frauen, so Papst Franziskus.
Die ersten Zeugen der Geburt Jesu seien Schafhirten gewesen, die ersten Zeugen seiner Auferstehung Frauen, so Papst Franziskus.
In seiner zweiten Generalaudienz sprach der Papst Franziskus auch über die Auferstehung "als Herzstück unseres Glaubens".
Für rund 50.000 Gläubige hat Papst Franziskus am Mittwoch, 3. April 2013, auf dem Petersplatz die zweite Generalaudienz seines Pontifikats gehalten. Er ging in seiner Ansprache insbesondere auf die zentrale Bedeutung der Frauen für die Verbreitung des christlichen Glaubens im frühen Christentum ebenso wie heute ein.
Die ersten Zeugen der Geburt Jesu seien Schafhirten gewesen, die ersten Zeugen seiner Auferstehung Frauen, sagte der Papst. Dabei habe in der damaligen Umwelt das Zeugnis eines Hirten und das einer Frau nicht vollen Wert gehabt. "Das zeigt uns, dass sich Gott nicht nach menschlichen Kriterien richtet", so Franziskus. Der Papst hat übrigens am Gründonnerstag in einem Gefängnis auch zwei Frauen die Füße gewaschen und dafür Kritik aus konservativen Zirkeln geerntet.
Der Umstand, dass im Evangelium ausgerechnet Frauen als erste Zeugen für die Auferstehung Christi genannt würden, spreche auch dafür, dass die Auferstehung eine historische Tatsache sei. Im Falle einer Erfindung der Geschichte hätten die Evangelisten kaum Frauen für diese Rolle ausgewählt, da diese nach damaligem jüdischem Recht keine glaubwürdigen Zeugen gewesen seien, führte Franziskus aus.
Der Papst bedauerte, dass die Freude über die Auferstehung Christi bei vielen Menschen nur mehr schwach sei. Auch unter Christen werde der Glaube an die Auferstehung vielerorts angezweifelt. Häufig seien die Menschen mit "tausend anderen Dingen vollauf beschäftigt", die sie für wichtiger als den Glauben hielten oder hätten einen rein diesseitigen Lebensentwurf. Gegenüber solcher Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit gelte es, die Auferstehung "als Herzstück unseres Glaubens" wiederzuentdecken.
Zugleich hob Franziskus hervor, dass der auferstandene Jesus sich nicht nur seinen Jüngern vor 2.000 Jahren durch Erscheinungen zu erkennen gegeben habe, sondern auch heute noch erfahrbar sei. Es gebe "viele Zeichen", etwa die Bibel, die Eucharistie und die anderen Sakramenten sowie Barmherzigkeit und Liebe, so Franziskus.
Wie der Papst hervorhob, besitze auch die Jugend eine entscheidende Funktion in der Weitergabe des Glaubens. "Ich habe viele Jugendliche auf dem Petersplatz gesehen. Ihnen sage ich, ihr seid die Zeugen, dass Jesus lebt. Dies wird einer durch Kriege und Sünde veralteten Welt wieder Hoffnung geben. Vorwärts, Jugend!", so der 76-Jährige.
Auch diesmal wich der Papst in seiner Ansprache mehrfach vom Manuskript ab. Wie schon in der ersten Generalaudienz wandte er sich ausschließlich auf Italienisch an die Gläubigen, selbst an die Pilger aus spanischsprachigen Ländern. Seine Grüße wurden von Sprechern in die jeweiligen Sprachen übersetzt.