Mit der Geburt Christi sei Gott in die Geschichte der Menschheit eingetreten, um sie "von der Dunkelheit zu befreien und ihr das Licht zu schenken", sagte der Papst in seiner Predigt.
Mit der Geburt Christi sei Gott in die Geschichte der Menschheit eingetreten, um sie "von der Dunkelheit zu befreien und ihr das Licht zu schenken", sagte der Papst in seiner Predigt.
Papst Franziskus hat am Dienstagabend; 24. Dezember 2013, im Petersdom den ersten Weihnachtsgottesdienst seines Pontifikats geleitet. An der knapp zweistündigen feierlichen Christmette nahmen in der überfüllten Vatikan-Basilika rund 10.000 Gläubige aus aller Welt teil.
Die Hirten waren die Ersten, welche die Frohe Botschaft hörten, weil sie die Letzten, die Ausgegrenzten waren. Mit dieser Botschaft feierte Papst Franziskus in der Heiligen Nacht die Christmette. In der Liturgie gab es einige Änderungen, so trug der Papst die Figur des Christuskindes selbst auf den kleinen Thron, der während der Messe vor dem Altar stand, und dann zum Schluss auch in die Krippe.
Die Weihnachtsbotschaft drücke etwas von der Identität der Gemeinde der Christen aus, so der Papst in seiner Predigt: Ein Volk unterwegs, umgeben von Dunkelheit, das dann aber ein helles Licht sehe. "Gehen. Dieses Verb lässt uns an den Lauf der Geschichte denken, an jenen langen Weg der Heilsgeschichte, angefangen von Abraham, unserem Vater im Glauben, den der Herr einst dazu rief aufzubrechen, sein Land zu verlassen, um in das Land zu ziehen, das er ihm zeigen werde. Von da an ist unsere Identität als Glaubende die Identität pilgernder Menschen auf dem Weg zum verheißenen Land. Diese Geschichte wird stets vom Herrn begleitet! Er ist seinem Bund und seinen Verheißungen immer treu. »Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm« (1 Joh 1,5)."
Auf der Seite des Volkes wechselten sich Momente des Lichtes und der Dunkelheit ab, also Treue und Untreue, Gehorsam und Ablehnung, wie auch im persönlichen Leben eines jeden Einzelnen. "Wenn wir Gott und die Mitmenschen lieben, gehen wir im Licht, doch wenn unser Herz sich verschließt, wenn in uns Stolz, Lüge und die Verfolgung der eigenen Interessen vorherrschen, dann bricht in und um uns die Finsternis herein. 'Wer aber seinen Bruder hasst' schreibt der Apostel Johannes, 'ist in der Finsternis. Er geht in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht; denn die Finsternis hat seine Augen blind gemacht' (1 Joh 2,11)."
Jesus sei die Mensch gewordene Liebe, die das Licht in unsere Welt und in unser Leben gebracht habe. Die Ersten seien die Hirten gewesen, und das habe einen Sinn gehabt: "Sie waren die Ersten, weil sie zu den Letzten, den Ausgegrenzten gehörten. Und sie waren die Ersten, weil sie in der Nacht wachsam waren und über ihre Herde wachten. Mit ihnen bleiben wir vor dem Kind stehen, halten wir schweigend inne. Mit ihnen danken wir dem Herrn, dass er uns Jesus geschenkt hat, und mit ihnen lassen wir aus der Tiefe unseres Herzens das Lob für seine Treue aufsteigen: Wir preisen dich, Herr, höchster Gott, der du dich für uns erniedrigt hast. Du bist unermesslich groß und bist klein geworden; du bist reich und bist arm geworden; du bist allmächtig und bist ein schwacher Mensch geworden."
In der Weihnacht teilten alle Christen diese "Freude aus dem Evangelium" über die Liebe Gottes, die so groß sei, dass Christus unser Bruder geworden sei. "Der Herr wiederholt: 'Fürchtet euch nicht' (Lk 2,10). Und auch ich sage es euch noch einmal: Fürchtet euch nicht! Unser Vater ist geduldig, er liebt uns, er schenkt uns Jesus, um uns auf unserem Weg zum verheißenen Land zu führen. Er ist das Licht, das die Finsternis erhellt. Er ist unser Friede. Amen."
Die Predigt von Papst Franziskus in der Weihnachtsnacht im Wortlaut