"Bitten wir den Herrn um die Gnade, weise genug zu sein, um nur auf Ihn zu vertrauen und nicht auf Dinge oder menschliche Kräfte; nur auf Ihn", so Papst Franziskus.
"Bitten wir den Herrn um die Gnade, weise genug zu sein, um nur auf Ihn zu vertrauen und nicht auf Dinge oder menschliche Kräfte; nur auf Ihn", so Papst Franziskus.
Papst Franziskus in seiner Predigt vom 20. März 2014 über falsche Sicherheiten und im Gespräch mit von Arbeitslosigkeit Bedrohten über die Würde der Arbeit.
Wer nur auf die eigene Leistung und Reichtümer setzt, wird unglücklich. Das sagte der Papst in der Frühmesse vom Donnerstag in der Casa Santa Marta. Gewinnen könne nur derjenige, der auf den Herrn setze, so Franziskus. Dies gelte vor allem in schweren Zeiten. Die Erste Lesung aus dem Buch des Propheten Jeremia sprach von Verdammnis und Segen. Ausgehend von diesen zwei Stichwörtern erläuterte der Papst, wie ein Mensch gesegnet sein könne. Das Tagesevangelium aus Lukas 16 sprach hingegen vom Reichen, der vor seiner Haustür einen armen Mann namens Lazarus hatte. Der Reiche bleibt im Gleichnis Jesu namenlos.
„Und gerade dies ist die Verdammnis: Wer nur auf seine eigene Kräfte oder ganz allgemein auf andere Menschen setzt und nicht auf Gott, der verliert seinen Namen. Wie heißt du? Und der heutige Mensch antwortet, indem er seine Bankkonto-Nummer angibt. Wie heißt du? Und der heutige Mensch antwortet, dass er eine Villa an einer bestimmten Straße besitzt. Wie heißt du? Und als Antwort hören wir Götternamen. Das ist die Verdammnis."
Jeder Mensch habe diese Schwäche, so der Papst weiter. Diese Schwäche sei dadurch gekennzeichnet, dass wir unsere Hoffnung auf uns selber setzen.
Um aus der Wirtschaftskrise herauszukommen, braucht es Kreativität und Solidarität. Das sagte der Papst zu Mittag bei einem Treffen mit Mitarbeitern einer Stahlfabrik aus dem mittelitalienischen Terni. Der ganze Wirtschaftssektor ist von der Krise stark geprägt. Und daran erinnerte auch der Papst in seiner Rede an die Mitarbeiter. Er dachte vor allem an jene, die nicht mehr in dem Werk arbeiteten und nun arbeitslos seien.
„Die Arbeit hat einen grundlegenden Wert und gehört zum Allgemeinwohl des Menschen. Ein Mensch kann durch seine Arbeit seine intellektuellen oder handwerklichen Möglichkeiten ausschöpfen. Deshalb hat Arbeit nicht nur eine wirtschaftliche Bedeutung. Es geht also nicht nur um den Profit: Nein, wir arbeiten, weil das zur Würde des Menschen gehört!"
„Ich sprach vor kurzem mit einigen arbeitslosen Jugendlichen, und sie sagten mir dies: ,Pater, wissen Sie, jeden Tag haben wir einen warmen Teller, weil uns die Caritas oder das Rote Kreuz oder die Pfarrei hilft. Ich weiß aber nicht, was es heißt, das tägliche Brot von der Arbeit mit nach Hause zu nehmen´, so beschwerte er sich bei mir. Das bedeutet Arbeit: wenn man diese Würde hat."
Arbeitslose, aber auch jene, die eine Arbeit haben, welche aber nicht ihrem Können entspricht, werden vermehrt an die „Peripherie unserer Gesellschaft" gedrängt, klagte der Papst.
„Das ist die Konsequenz eines Wirtschaftssystems, das nicht mehr Arbeitsplätze schafft, weil nicht mehr der Mensch im Mittelpunkt steht, sondern das Geld. Deshalb müssen Politiker, Gewerkschafter und Geschäftsleute ihre Einstellung ändern. Wir brauchen eine Gesellschaft, die gerecht und solidarisch ist und allen die Möglichkeiten bietet, eine Arbeit zu haben."
Solidarität sei heute zu einem Schandwort verkommen, fügte Franziskus an. Er rief alle Mitarbeiter auf, „für ihre Arbeit weiterzukämpfen" und an jene zu denken und zu beten, die keine Arbeit hätten.
„An diesem Fastentag können wir uns alle die Frage stellen: Wo ist unsere Hoffnung geblieben? Hoffen wir auf den Herrn oder sind wir Heiden, die auf Götter hoffen, die wir selber erschaffen haben?" so Papst Franziskus bei der Predigt in Santa Marta: "Trage ich noch einen Namen, oder habe ich meinen Namen gar verloren? Heiße ich nur noch ,Ich', oder ,Mein´? Dieser Egoismus ist aber alles andere als unsere Rettung!„
Das „Tor der Hoffnung" stehe allerdings offen für alle, fügte Franziskus an.
„Bis zum Schluss hat jeder eine Chance, dieses Tor zu öffnen. Als der Reiche merkte, dass er seinen Namen verloren hatte, sagte er ganz schlicht und bescheiden: Vater. Und die Antwort des Herrn war ebenfalls ganz schlicht und einfach: Sohn. Jeder von uns kann dieses Wort benützen, das mehr als nur ein Zauberwort ist: Vater! Er wartet immer auf uns, um uns mit seiner Begrüßung zu empfangen: Sohn! Bitten wir den Herrn um die Gnade, weise genug zu sein, um nur auf Ihn zu vertrauen und nicht auf Dinge oder menschliche Kräfte; nur auf Ihn."
Papst FranziskusLaufend Meldungen über die Predigten des Papst in Santa Marta und von Audienzen und Empfängen des Heiligen Vaters. |