Der Heilige Stuhl sei "immer offen für Kontakte, er erbitte nur "Freiheit für die Kirche, für ihre Aufgaben und ihren Zuständigkeitsbereich".
Der Heilige Stuhl sei "immer offen für Kontakte, er erbitte nur "Freiheit für die Kirche, für ihre Aufgaben und ihren Zuständigkeitsbereich".
Päpstliche Stellungnahmen bei der "fliegenden Pressekonferenz".
Papst Franziskus will die Vereinten Nationen in New York besuchen. Ein solcher Besuch lasse sich "vielleicht" mit einer zum Reise katholischen Weltfamilientag in Philadelphia im September 2015 verbinden, die er unternehmen wolle, sagte er am Montag, 18. August 2014, vor mitreisenden Journalisten auf dem Flug von Seoul nach Rom. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon habe ihn dazu eingeladen.
Die USA-Reise Franziskus' zum 8. katholischen Weltfamilientag, der vom 22. bis 27. September 2015 stattfindet, war bislang noch nicht offiziell bestätigt, galt aber als sehr wahrscheinlich.
Franziskus erwägt nach eigenem Bekunden zudem einen Besuch des US-amerikanischen Parlaments in Washington. Hierzu liege eine Einladung von Präsident Barack Obama vor. "Vielleicht machen wir die drei Städte zusammen", sagte er. Weiters deutete er an, dass er hierbei auch einen Abstecher zum Marienwallfahrtort Guadalupe in Mexiko unternehmen könnte.
Als weiteres mögliches Reiseziel für 2015 nannte Franziskus Spanien. Das Königspaar und die Bischofskonferenz hätten ihn dazu eingeladen. Als eventuelle Stationen nannte er den Wallfahrtsort Santiago di Compostela und Avila, den Geburtsort der von ihm sehr verehrten heiligen Teresa. Entschieden sei jedoch noch nichts. "Alles ist möglich".
Offiziell bestätigt wurde für 2015 bislang nur eine Reise nach Sri Lanka und auf die Philippinen im Jänner.
Auch zu einer Reise nach China wäre der Papst nach eigenen Worten sofort bereit. "Ob ich nach China gehen möchte? Aber klar, morgen!", sagte er vor den Journalisten. Die Kirche respektiere das chinesische Volk. Sie erbitte nur "Freiheit für ihre Aufgaben und ihren Zuständigkeitsbereich". Daneben gebe es "keine anderen Bedingungen".
Der Heilige Stuhl sei "immer offen für Kontakte, denn er hegt ein echtes Wohlwollen gegenüber dem chinesischen Volk", so der Papst. Er habe "viel gebetet für dieses gute und vornehme chinesische Volk", sagte Franziskus. Er verwies auf die Rolle Chinas in der Geschichte der Wissenschaft und Philosophie. Auch der Jesuitenorden, dem er selbst angehört, habe "eine Geschichte dort", sagte Franziskus unter Hinweis auf Matteo Ricci (1552-1610), einen italienischen Jesuiten und Begründer der christlichen Mission Chinas in der Neuzeit.
Von den mitreisenden Journalisten wurde der Papst auch zum Stand der Arbeiten an der geplanten Umwelt-Enzyklika befragt. Ein erster Entwurf liege vor, berichtete Franziskus. Allerdings werde die Endfassung wohl deutlich kürzer werden als dieser Entwurf. Franziskus hatte den Präsidenten des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kurienkardinal Peter Turkson, gebeten, die zu diesem Thema eingegangenen Vorschläge und Entwürfe zusammenzustellen. Der bisherige Umfang sei jedoch um ein Drittel länger als sein Lehrschreiben "Evangelii gaudium", so Franziskus.
Es bestehe das grundsätzliche Problem, dass man über die Ökologie "nur bis zu einem bestimmten Punkt mit einer gewissen Sicherheit sprechen" könne, führte der Papst aus. Danach begebe man sich in den Bereich wissenschaftlicher Hypothesen. Einige seien sehr gesichert, andere weniger. "In einer Enzyklika mit lehramtlichem Charakter kann man nur mit den sicheren Fakten vorgehen", so Franziskus. Der Text müsse noch gründlich überarbeitet werden. Zu einem möglichen Erscheinungstermin äußerte sich der Papst nicht.
Erneut bekundete der Papst im Rahmen des Pressegesprächs auch seine Absicht, im Fall nachlassender Kräfte wie sein Vorgänger Benedikt XVI. als Papst zurückzutreten. Wenn er eines Tages spüre, "dass es nicht mehr weiter geht", dann werde er "dasselbe machen", sagte er auf Anfrage eines Journalisten. Benedikt XVI. habe "eine Tür aufgemacht", die "institutionell ist und nicht eine Ausnahme". Franziskus hatte sich bereits mehrfach in diesem Sinne geäußert. So deutlich war er allerdings bislang nicht geworden.
Benedikt XI. habe den Schritt hin zu "emeritierten Päpsten" vollzogen, erklärte der Papst. Theologen seien damit vielleicht nicht einverstanden. Doch die "Jahrhunderte werden zeigen, ob es so ist oder nicht".
In einem bestimmten Alter sei nicht mehr die Kapazität vorhanden, gut zu regieren, weil der Körper ermüdet sei, erklärte der Papst. Selbst wenn der Gesundheitszustand gut sei, fehle dann die Kraft, um die Probleme so anzugehen, wie es für das Regieren der Kirche erforderlich sei.
Papst FranziskusLaufend Meldungen über die Predigten des Papst in Santa Marta und von Audienzen und Empfängen des Heiligen Vaters. |