Papst Franziskus nennt drei Gegenmittel für eine Verweltlichung des Christen: Evangelium, Messe und Gebet.
Papst Franziskus nennt drei Gegenmittel für eine Verweltlichung des Christen: Evangelium, Messe und Gebet.
Tag der Schöpfung am 1. September: Respekts für Umwelt und Natur
Christen leben mitten in der Welt, doch verweltlichen sollten sie dabei nicht. Vor diesem Risiko warnte Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag, 31. Oktober 2014. "Verwässerte Christen" zu sehen, sei traurig, sagte der Papst vor mehreren Zehntausend Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz. Solche Christen seien "wie gestreckter Wein, bei dem man nicht weiß, ob es Wein oder Wasser ist".
Drei Gegenmittel für eine Verweltlichung des Christen benannte das Kirchenoberhaupt: Evangelium, Messe und Gebet: "Dank dieser drei Gaben des Herrn gelingt es, uns nicht der Welt anzupassen, sondern Christus, und ihm auf seinem Weg zu folgen: das eigene Leben verlieren, um es wiederzufinden. 'Das Leben verlieren' im Sinn eines Geschenkes aus Liebe und in der Liebe – und das beinhaltet auch das Opfer, das Kreuz – um das Leben dann gereinigt zurückzuerhalten, befreit vom Egoismus und der Hypothek des Todes, voller Ewigkeit."
Franziskus setzte bei den Lesungen am Sonntag an. Im Evangelium kündigt Jesus seinen Jüngern an, er werde in Jerusalem sterben und am dritten Tag auferstehen. Darauf sagt Petrus: Das darf nicht mit dir geschehen, Herr! Jesus reagiert mit harschen Worten: Petrus habe "nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen". Damit übernimmt Petrus in dieser Situation, wie Franziskus ausführte, "ohne es zu merken, den Part von Satan, dem Verführer". In der zweiten Lesung ermahnt Paulus die Römer ausdrücklich, "Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken".
"Wir Christen leben in der Welt, voll eingetaucht in die soziale und kulturelle Wirklichkeit unserer Zeit, und das ist auch richtig so; aber das bringt das Risiko mit sich, dass wir 'verweltlicht' werden, dass das Salz seinen Geschmack verliert, das heißt, der Christ 'verwässert', er verliert die Neuheit, die vom Herrn und vom Heiligen Geist kommt", so Papst Franziskus.
Genau das Gegenteil müsse der Fall sein, unterstrich Franziskus. Wenn in den Christen die Kraft der Frohen Botschaft lebendig bleibe, könne diese alles verwandeln: "die Urteilskriterien, die bestimmenden Werte, die Interessenpunkte, die Denkgewohnheiten, die Quellen der Inspiration und die Lebensmodelle der Menschheit", referierte Franziskus und zitierte damit aus einem seiner päpstlichen Lieblingsdokumente, nämlich "Evangelii nuntiandi" von Paul VI.
Einmal mehr erteilte der Papst konkrete Ratschläge, um als Christ nicht zu verweltlichen: jeden Tag das Evangelium lesen und darüber nachdenken, "damit das Wort Jesu immer in unserem Leben anwesend ist"; zweitens die Sonntagsmesse, "wo wir den Herrn in der Gemeinde treffen, Sein Wort hören und die Eucharistie empfangen, die uns mit Ihm und untereinander vereint". Und drittens Einkehrtage zur Erneuerung des Geistes.
Zum "Tag der Schöpfung", der am 1. September begangen wird, rief Franziskus nach dem Angelus Institutionen und Bürger zu mehr Engagement auf, "damit das Leben und die Gesundheit der Menschen geschützt werde, auch über den Weg des Respekts der Umwelt und der Natur". Er begrüßte katholische Parlamentarier, die sich in diesen Tagen zu einem Treffen in Frascati versammelten. Der argentinischen Stiftung "Scholars", die vernachlässigte Kinder und Jugendliche fördert, wünschte Franziskus schließlich ein schönes Fußballspiel: Am Montag findet mit dem Segen des Papstes im römischen Olympiastation ein großes interreligiöses Match statt, dessen Erlöse unter anderem an "Scholars" gehen.
Papst FranziskusLaufend Meldungen über die Predigten des Papst in Santa Marta und von Audienzen und Empfängen des Heiligen Vaters. |
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