Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft an die Opfer von Hass und Gewalt im Nahen Osten, in der Ukraine und in Afrika erinnert.
Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft an die Opfer von Hass und Gewalt im Nahen Osten, in der Ukraine und in Afrika erinnert.
Franziskus richtet in Weihnachtsbotschaft Augenmerk auf Situation der Kinder und Krisenherde der Welt.
Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft an die Opfer von Hass und Gewalt im Nahen Osten, in der Ukraine und in Afrika erinnert. Vor allem in Syrien und im Irak erlitten Christen und andere Minderheiten grausame Verfolgungen. Besonders betete er auch für die "unzähligen missbrauchten Kinder" und diejenigen, die abgetrieben werden. "In der Tat gibt es zu diesem Weihnachten viele Tränen - zusammen mit den Tränen des Jesuskindes", beklagte der Papst vor rund 80.000 Menschen am 25. Dezember 2014, auf dem Petersplatz. Im Anschluss an seine Weihnachtsbotschaft erteilte der Papst den feierlichen Segen "Urbi et orbi", der Stadt und dem Erdkreis.
"Meine Gedanken gehen an alle ermordeten und misshandelten Kinder", sagte Franziskus in einer freien Einfügung in seine vorbereitete Rede. Dabei gedachte er jener, "die getötet werden, bevor sie das Licht erblicken". Allzu viele Kinder würden "verschachert" oder zum Kriegsdienst gezwungen. Auch vertriebene, missbrauchte, ausgebeutete Kinder seien "unter unseren Augen und unserem komplizenhaften Schweigen".
Ohne den Gazakrieg beim Namen zu nennen, beklagte Franziskus das Schicksal der "durch Bombardierung massakrierten Kinder dort, wo Jesus geboren wurde. Ihr ohnmächtiges Schweigen schreit unter dem Schwert" so vieler Nachfolger des Herodes, sagte er unter Anspielung auf den biblischen Kindermord von Bethlehem. Ebenso erinnerte er an die mehr als 100 Kinder, die am 16. Dezember Opfer eines Anschlags auf eine Schule im pakistanischen Peschawar wurden.
Im Blick auf die Flüchtlinge im Nahen Osten appellierte er, Weihnachten solle "die Gleichgültigkeit in Nähe und die Ablehnung in Aufnahme" verwandeln. Konkret erbat er für die Betroffenen Hilfe, "um die Härten des Winters zu überstehen, um in ihre Länder zurückzukehren und in Würde zu leben".
Für den Nahen Osten mahnte Franziskus eine gerechte und dauerhafte Friedenslösung an. "Möge der Herr die Herzen für das Vertrauen öffnen", betete er. Christus solle die Anstrengungen derer unterstützen, "die sich tatkräftig für den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern einsetzen".
Für die Ukraine bat der Papst, "dass dieses geschätzte Land die Spannungen überwinde, den Hass und die Gewalt besiege und einen neuen Weg der Brüderlichkeit und der Versöhnung beschreite". Die Welt brauche mehr "Zärtlichkeit", so Franziskus. Die Sanftmut Gottes nehme "die Herzenshärte vieler Männer und Frauen weg, die in einem verweltlichten Leben oder in der Gleichgültigkeit versunken sind".
Mit Blick auf Afrika erinnerte der Papst an Nigeria, wo Menschen "als Geiseln gehalten oder massakriert" würden. Ferner sprach er die Konflikte in Libyen, dem Südsudan, der Zentralafrikanischen Republik und im Kongo an. Politisch Verantwortliche sollten sich "mittels des Dialogs dafür einsetzen, die Gegensätze zu überwinden".
Anerkennung zollte er denen, die sich gegen die Ebola-Epidemie vor allem in Liberia, Sierra Leone und Guinea einsetzten. Zugleich sei es dringend nötig, "Fürsorge und notwendige Therapien sicherzustellen", so der Papst.
Auf Weihnachtsgrüße in mehreren Sprachen, wie sie seine Vorgänger verlesen hatten, verzichtete Franziskus erneut. Die knapp halbstündige Zeremonie auf dem Petersplatz wurde über Radio Fernsehen und als Internetstream international verbreitet. Begleitet war der Papst auf der Mittelloggia der Vatikan-Basilika vom deutschen Kurienpräfekten Kardinal Gerhard Ludwig Müller und dem Slowenen Franc Rode. Diese Berufung gilt als Zeichen besonderer Wertschätzung.