Ein Kind Gottes zu sein, verleihe jedem Menschen eine Würde, die jenseits von jeder gesellschaftlichen Bewertung liegt, erklärte Papst Franziskus in seiner Predigt in Holguin im Osten Kubas.
Ein Kind Gottes zu sein, verleihe jedem Menschen eine Würde, die jenseits von jeder gesellschaftlichen Bewertung liegt, erklärte Papst Franziskus in seiner Predigt in Holguin im Osten Kubas.
Gottesdienst beim Marienheiligtum der "Virgen del Cobre" mit über 100.000 Menschen.
Papst Franziskus hat am Montag, 21. September 2015 seine Kuba-Reise mit einem Besuch in Holguin im Osten der Insel fortgesetzt. Am Nachmittag mitteleuropäischer Zeit feierte er mit über 100.000 Menschen bei tropischen Temperaturen eine Messe auf dem dortigen "Platz der Revolution". Ein Kind Gottes zu sein, verleihe jedem Menschen eine Würde, die jenseits von jeder gesellschaftlichen Bewertung liegt, erklärte der Papst in seiner Predigt. Jesus sei in dieser Einstellung zum Menschen Vorbild und lade dazu ein, "Schritt für Schritt unsere Vorurteile zu überwinden" und somit Veränderungen zu bewirken.
Christen sollten sich im Gebet, in den Sakramenten und in der Begegnung mit den Armen, Verlassenen und Einsamen von Jesus "anschauen" lassen und seine Zärtlichkeit und Barmherzigkeit mit anderen Menschen teilen, betonte Franziskus. "Seine Liebe heilt unsere Kurzsichtigkeiten und regt uns an, unseren Blick zu weiten und nicht bei der äußeren Erscheinung oder dem politisch Korrekten stehen zu bleiben."
Papst Franziskus würdigte in seiner Rede die Anstrengungen und Opfer der Kirche in Kuba, wobei er besonders die sogenannten "Missionshäuser" hervorhob: Die rund 2.300 in den ländlichen Regionen üblichen Gebetsräume der Christen in Privathäusern seien "kleine Zeichen der Gegenwart Gottes", so Franziskus. In Kuba durfte auf Anordnung der kommunistischen Führung zwischen 1959 bis 2014 kein Gotteshaus gebaut werden, weshalb die Kirche durch diese Versammlungsorte Abhilfe fand.
Holguin, die drittgrößte kubanische Stadt, ist zugleich Sitz einer Diözese mit 440.000 Katholiken. Nach Vatikanangaben gehören 27 Prozent der Bevölkerung Holguins der katholischen Kirche an. Der landesweite Durchschnitt liegt bei 60 Prozent. Franziskus ist der erste Papst, der die Stadt im Osten der Karibikinsel besucht, wo die Marienstatue der "Virgen del Cobre" gefunden wurde. Zum Abschluss der Predigt empfahl der Papst Kuba dem besonderen Schutz der "Muttergottes der Barmherzigkeit", so der hier gebräuchliche Beiname der heiligen Maria.