Der christliche Glaube ist auf Kuba trotz aller Schmerzen und Entbehrungen in der kubanischen Geschichte immer ein Teil des Volkes geblieben, sagte Papst Franziskus.
Der christliche Glaube ist auf Kuba trotz aller Schmerzen und Entbehrungen in der kubanischen Geschichte immer ein Teil des Volkes geblieben, sagte Papst Franziskus.
Franziskus dankte im Marienheiligtum El Cobre besonders Müttern und Großmüttern, die den Glauben in den Familien lebendig hielten.
Der christliche Glaube ist auf Kuba nach den Worten von Papst Franziskus trotz aller Schmerzen und Entbehrungen in der kubanischen Geschichte immer ein Teil des Volkes geblieben. Er gehöre zu den Wurzeln und der Identität des Inselstaats, sagte er am Dienstag, 22. September 2015, bei einer Messe im kubanischen Nationalheiligtum der Barmherzigen Jungfrau von El Cobre in Santiago de Cuba. Franziskus dankte besonders den Müttern und Großmüttern, die den Glauben in den Familien lebendig gehalten hätten. "Sie hielten einen Spalt offen, so klein wie ein Senfkorn, durch den der Heilige Geist weiter das pulsierende Leben seines Volkes begleitete."
Die katholische Kirche kann wegen der kommunistischen Herrschaft auf Kuba nur unter großen Schwierigkeiten und Repressionen arbeiten. Nach Vatikanangaben bekennen sich rund 60 Prozent der Kubaner zur katholischen Kirche. Andere Quellen nennen deutlich niedrigere Zahlen. Ein großes Problem auf Kuba ist der Mangel an Priestern und Kirchengebäuden.
In seiner Predigt in der Basilika des Heiligtums hob Franziskus die Bedeutung der Mutter Jesu als Vorbild für die Kirche hervor. "Wie Maria wollen wir eine Kirche sein, die aufbricht, die aus ihren Kirchen, aus ihren Sakristeien herausgeht, um das Leben zu begleiten, die Hoffnung zu unterstützen und ein Zeichen der Einheit zu sein", sagte Franziskus.
Die Bibel zeige Maria als eine Frau, die Brücken baue, Mauern durchbreche und Versöhnung bringe, so Franziskus in der Basilika der Barmherzigen Jungfrau von El Cobre, der Schutzpatronin Kubas.
Der Papst erinnerte an die prägende Rolle der Marienverehrung in der Geschichte des kubanischen Volkes. Vor genau 100 Jahren hatte Papst Benedikt XV. (1914-1922) dem Bitten der Kubaner entsprochen und die Jungfrau von El Cobre zu Patronin des Inselstaats erklärt, wo die Kirche heute wegen der kommunistischen Herrschaft nur unter schwierigen Bedingungen arbeiten kann.
Maria sei immer unterwegs zu den Menschen gewesen, sagte Franziskus. Sie stehe dafür, dass der Glaube von den Christen aus den Häusern nach draußen getragen werden müsse, so der Papst am vierten und letzten Tag seiner Kuba-Reise.
Franziskus besuchte die "Virgen del Cobre" bereits am Montagabend, 21. September 2015. An dem nationalen Marienheiligtum betete er für Versöhnung und eine brüderliche Gesellschaft. "Mutter der Versöhnung! Führe dein Volk, das über die Welt verstreut ist, wieder zusammen. Mache aus der kubanischen Nation einen Hort der Geschwisterlichkeit", bat er. Die Muttergottes ehrte er mit einer Rose aus Silber und Keramik und nannte sie in seinem Gebet die "Mutter und Herrin Kubas". Ihr Name und Bildnis sei "in den Geist und das Herz aller Kubaner eingraviert, im Land und außerhalb".
Nach der Messe stand am Dienstagnachmittag noch ein Treffen mit Familien in der Kathedrale von Santiago de Cuba auf dem Programm. Anschließend wollte Franziskus in die USA, nach Washington, weiterfliegen. Dort sollte er von Präsident Barack Obama empfangen werden.