Predigt von Papst Franziskus bei der Morgenmesse im Gästehaus Santa Martha.
Predigt von Papst Franziskus bei der Morgenmesse im Gästehaus Santa Martha.
Predigt in Santa Martha.
Papst Franziskus wünscht sich, dass Christen mehr für die regierenden Politiker in ihrem jeweiligen Heimatland beten. "Wir können die Regierenden nicht allein lassen, wir müssen sie mit unserem Gebet begleiten", betonte der Papst nach Angaben von "Radio Vatikan" am Montag, 18. September 2017 bei der Frühmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta.
Man dürfe auch nicht einfach sagen, "Ich habe ihn ja gewählt oder ich habe ihn nicht gewählt - jetzt soll er das Seine tun", rief der Franziskus dazu auf, auch für jene Regierungspolitiker zu beten, mit deren Handeln man nicht einer Meinung ist. Diese bräuchten das Gebet "mehr denn je".
Wer überhaupt nicht für Politiker betet, dem empfahl der Papst, zur Beichte zu gehen. "Wenn Sie bei Ihrer Gewissenserforschung feststellen, dass Sie noch nie für die Regierenden gebetet haben, dann tragen Sie das in die Beichte - denn es ist eine Sünde, nicht für die Regierenden zu beten", sagte er. "Wenn ein Regierender frei ist und im Frieden regieren kann, dann profitiert das ganze Volk davon", so Franziskus.
Ein Regierungspolitiker, der an Gott glaubt, sollte auch selbst beten, hob der Papst weiters hervor, und zwar "um das Gemeinwohl des Volkes, das ihm anvertraut ist". Durch das Gebet bleibe den Regierenden bewusst, dass ihre Macht nur vom Volk übertragen sei und letztlich von Gott stamme. "Wenn ein Regierender dieses Bewusstsein des Untertan-Seins hat, dann betet er", sagte Franziskus. Atheistische oder agnostische Politiker wiederum sollten sich ihrem Gewissen und "den weisen Menschen des Volkes" stellen, keinesfalls aber nur "kleinen Grüppchen" ihrer eigenen Partei.
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