Franziskus nimmt einem Jugendlichen auf dem Petersplatz die Beichte ab.
Franziskus nimmt einem Jugendlichen auf dem Petersplatz die Beichte ab.
Es braucht Jahrzehnte um ein erfahrener Beichtvater zu werden.
Papst Franziskus hat Beichtväter gemahnt, nicht als "Herren über die Gewissen" aufzutreten, sondern "Respekt vor dem Gewissen und der Freiheit" der Gläubigen zu wahren. Dies gelte vor allem gegenüber Jugendlichen, die leicht beeinflussbar seien, sagte er vor Teilnehmern einer kirchenrechtlichen Fortbildung am Freitag, 9. März 2018 in Rom. Ausdrücklich erinnerte Franziskus junge Seelsorger daran, es brauche Jahrzehnte, um ein erfahrener Beichtvater zu werden.
Weiter sagte Franziskus, Priester sollten "Fragen zu hören verstehen, bevor man Antworten gibt". Die Aufgabe des Beichtseelsorgers sei das Hören auf den Beichtenden und den Heiligen Geist. Im Gespräch mit denen, die ihre Sünden bekennen, begegneten die Geistlichen "Jesus selbst, arm und demütig", so der Papst.
Mit Blick auf die Wahl des Lebenswegs junger Menschen sagte Franziskus, hier sei eine weise Begleitung nötig; Seelsorger dürften jedoch nur auf Bitten der Jugendlichen selbst tätig werden. Die Entscheidungshilfe liege vor allem darin, "die Zeichen zu lesen, die Gott selbst schon im Leben des jungen Menschen gesetzt hat", etwa durch Eigenschaften, Neigungen oder Begegnungen. Keine Berufung entspreche einem Schema, betonte der Papst.