Papst Franziskus bei der Generalaudienz am römischen Petersplatz am Mittwoch, 14. März 2018.
Papst Franziskus bei der Generalaudienz am römischen Petersplatz am Mittwoch, 14. März 2018.
Bevor man in der Messe bei der Kommunion den Leib Jesu empfange, sei es wichtig, sich zu versöhnen, führte der Papst aus.
Papst Franziskus hat vor Beginn der Generalaudienz am Mittwoch, 14. März 2018 eine Delegation des taoistischen Haupttempels von Taiwan empfangen. Bei dem rund 15-minütigen Treffen in der vatikanischen Audienzhalle würdigte der Papst den Dialog zwischen Vertretern des Taoismus und dem Päpstlichen Rat für interreligiösen Dialog. "Dieser Dialog behandelt nicht nur Ideen, sondern ist ein Dialog von Mensch zu Mensch, er allen hilft, menschlich zu wachsen auf unserem Weg der Suche nach dem Absoluten, nach Gott", wandte sich der Papst laut einer Mitteilung des Vatikan an die Delegation des Baoan-Tempel in Taipeh.
Im Herbst 2016 hatten katholische Kirche und Taoisten eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sich beide Seiten zu einem gemeinsamen Engagement gegen "Säkularisierung, Umweltzerstörung und Gleichgültigkeit" bekennen. Das Dokument war Ergebnis einer Konferenz in Taipeh. In dem Text drücken Katholiken und Taoisten "tiefsten Respekt vor der jeweils anderen Tradition" aus. Sie verurteilen "interkulturelle Spannungen und Fundamentalismus" und bekunden ihre Bereitschaft zum Dialog. Während der Kulturrevolution flohen viele Taoisten nach Taiwan; heute leben dort etwa acht Millionen und in der Volksrepublik China etwa 60 Millionen Anhänger dieser Religion.
In seiner anschließenden Audienzkatechese auf dem Petersplatz behandelte der Papst die Vaterunser-Bitte "Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern", und die Gnade, vergeben zu können. Aus eigener Kraft sei Vergebung für erlittenes Unrecht kaum möglich, der Mensch müsse dafür um Gottes Gnade bitten, sagte er. Die Gläubigen ermahnte er, dieses "Gebet der Kinder Gottes" mit entsprechendem Bewusstsein zu beten und nicht einfach herunterzuleiern.
Bevor man in der Messe bei der Kommunion den Leib Jesu empfange, sei es wichtig, sich zu versöhnen, führte der Papst aus. Dafür bete man "Vergib uns unsere Schuld", tausche den Friedensgruß aus und bitte im "Agnus Dei" darum, dass Christus sich erbarme und Frieden schenke. Vaterunser, Friedensgruß und Agnus dienten dazu, die Kommunion in Würde zu empfangen.