Franziskus bei der Audienz für die Rota Romana.
Franziskus bei der Audienz für die Rota Romana.
Papst in Eröffnungsrede zum kirchlichen Gerichtsjahr an der "Rota". "Treue ist möglich".
Papst Franziskus hat von der Kirche eine bessere Unterstützung für Eheleute gefordert. In einer "immer stärker säkularisierten Welt" falle es Katholiken zunehmend schwer, gemäß der Bibel und dem Ehesakrament zu leben, sagte der Papst am Dienstag, 29. Jänner 2019 vor Mitarbeitern des Kirchengerichts der Römischen Rota.
Um Einheit und Treue in der Ehe zu stärken, müsse die Kirche "angemessene geistliche und seelsorgliche Unterstützung" bieten. Priester und Bischöfe seien gefordert, Eheleute und Familien auf ihrem Weg zu begleiten. Konkret riet Franziskus zu gemeinsamer Bibellektüre, Katechesetreffen, geistlicher Begleitung und Familientreffen.
Auch sollten Gläubige bei der Feier der Sakramente, besonders der Eucharistie, stärker einbezogen werden. Zugleich mahnte der Papst in seiner traditionellen Eröffnungsrede zum kirchlichen Gerichtsjahr, die vielen Paare nicht zu vergessen, die seit Jahren in treuer Ehe leben. "Es ist traurig, dass ein Paar, das seit vielen Jahren zusammenlebt, keine Schlagzeilen macht, während dagegen die Skandale, die Trennungen und Scheidungen für Schlagzeilen sorgen", so Franziskus. Er würdigte in Einheit und Treue lebende Paare: "Das ist die gute Nachricht: Treue ist möglich, denn sie ist ein Geschenk, bei Eheleuten, wie bei Priestern", sagte der Papst.
Die Römische Rota ist die Berufungsinstanz für Ehenichtigkeitsverfahren, die von den Diözesen überwiesen werden. Franziskus hatte diesen Prozess 2015 vereinfacht. Die kirchenamtliche Feststellung der Ungültigkeit einer Ehe ist Voraussetzung dafür, dass Partner trotz einer früheren Verbindung erneut katholisch heiraten dürfen.