Papst Franziskus in Loreto.
Papst Franziskus in Loreto.
Franziskus würdigt am Hochfest "Verkündigung des Herrn" die Mutter Jesu als "Modell jeder Berufung". Veröffentlichung erst zu einem späteren Zeitpunkt geplant.
Papst Franziskus hat am Montag, 25. März 2019 im norditalienischen Wallfahrtsort Loreto ein Schreiben an die Jugend unterzeichnet. Darin fasst er Ergebnisse der Bischofssynode vom vergangenen Oktober im Vatikan zusammen, die sich mit der Situation und der Begleitung Jugendlicher befasste. Der Text, der den Titel "Christus vivit" (Christus lebt) trägt, soll zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden. Dem Vernehmen nach wurden die Übersetzungen nicht rechtzeitig fertig.
Bei einer Begegnung mit Gläubigen und Pilgern auf dem Vorplatz der Basilika sagte der Papst, Maria sei das "Modell jeder Berufung". Auch heute spreche sie zur jungen Generation und begleite jeden bei seinen Lebensentscheidungen. Gott könne "diskret, aber stark" ins Leben einbrechen; dafür müsse man aber auf seine Stimme hören. Das biblische Geschehen des am Montag gefeierten kirchlichen Hochfestes "Verkündigung des Herrn" zeige auf, dass es bei der christlichen Berufung auf das Hören auf Gottes Plan, den Versuch des Verstehens und die Entscheidung zum Tun ankomme.
Zugleich warb der Papst für die traditionelle Familie. In der gegenwärtigen Situation gewinne die Familie, die auf die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gegründet sei, eine "essenzielle Bedeutung und Mission". Es gelte den "von Gott gezeichneten Plan für die Familie" und deren "Unersetzlichkeit im Dienst für das Leben und die Gesellschaft" wiederzuentdecken, so Franziskus.
Der Papst war in der Früh per Hubschrauber im Marienwallfahrtsort Loreto angekommen und hatte in der Wallfahrtskapelle, die nach der Überlieferung das wundersam nach Italien übertragene Haus Mariens aus Nazareth ist, eine Heilige Messe gefeiert. Loreto gilt als nach der Pilgerzahl zweitgrößtes Wallfahrtsziel Italiens nach dem Petersdom in Rom. Bei seiner Ankunft begrüßten etwa zehntausend Gläubige den Papst.
Wie Vatikansprecher Alessandro Gisotti mitteilte, machte der Papst am Weg nach Loreto in Amandola Zwischenstation. Die Ortschaft in der Provinz Fermo in den Marken war im November 2016 von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden.