Papst Franziskus hat nach der Sommerpause seine Frühmessen im Vatikan wiederaufgenommen und dabei am Montag zum Gebet für die Regierenden aufgerufen.
Papst Franziskus hat nach der Sommerpause seine Frühmessen im Vatikan wiederaufgenommen und dabei am Montag zum Gebet für die Regierenden aufgerufen.
Predigt bei der Frühmesse im Vatikan. Schmährede über Politiker sei mittlerweile eine Art "Gewohnheit" geworden, kritisiert Franziskus.
Papst Franziskus hat nach der Sommerpause seine Frühmessen im Vatikan wiederaufgenommen und dabei zum Gebet für die Regierenden aufgerufen. Für Politiker solle man beten, damit sie "ihre Berufung mit Würde verfolgen können", sagte der Papst am Montag, 16. September 2019, nach Angaben des Portals "Vatican News" in seiner Predigt in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta auch mit Blick auf die jüngste Regierungskrise in Italien. An die Italiener gewandt fragte er, ob sie Gebete für diejenigen gesprochen hätten, die gerufen sind, das Land zu leiten.
Politiker würden - wie auch Priester und Bischöfe - in der Regel entweder mit Schmeicheleien oder mit Beschimpfungen überhäuft. Und, so der Einwurf des Papstes, manch einer verdiene das auch. Dennoch sei die Schmährede mittlerweile eine Art "Gewohnheit" geworden, ein "Rosenkranz an Beleidigungen und Schimpfwörtern", kritisierte Franziskus.
"Wer von uns hat für die Regierenden gebetet? Wer von uns hat für die Parlamentarier gebetet? Dafür, dass sie sich einigen und das Land vorwärts führen können? Es scheint, dass der Sinn für Patriotismus nicht bis zum Gebet gelangt; ja, zu Herabwürdigungen, Hass, Streit, und damit endet es", sagte der Papst: "Man muss diskutieren, das ist die Aufgabe eines Parlamentes; man muss diskutieren, aber den anderen nicht vernichten; vielmehr muss man für den anderen beten, für den, der eine andere Meinung hat als ich."
Politik könne "schmutzig sein, so wie jeder Beruf schmutzig sein kann" - es seien jedoch die Menschen, die etwas beschmutzten, nicht die Sache an sich, betonte Franziskus. Wer ein Land regiere, trage die Verantwortung für das Wohlergehen des Landes. Daher müsse er auch mit Gebeten unterstützt werden, sagte der Papst.
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