Das aus Bronze und Ton gestaltete Werk des kanadischen Künstlers Timothy Schmalz zeigt ein Schiff, an dessen Bord 140 Migranten verschiedener Herkunftsländer und Zeiten zu sehen sind.
Das aus Bronze und Ton gestaltete Werk des kanadischen Künstlers Timothy Schmalz zeigt ein Schiff, an dessen Bord 140 Migranten verschiedener Herkunftsländer und Zeiten zu sehen sind.
Das Werk des kanadischen Künstlers Timothy Schmalz zeigt ein Schiff, an dessen Bord 140 Migranten verschiedener Herkunftsländer und Zeiten zu sehen sind. Bekannt wurde Timothy Schmalz mit seiner Plastik "Homeless Jesus" (Obdachloser Jesus).
Papst Franziskus hat am Ende eines Gottesdienstes zum Welttag des Migranten am Sonntag, 29. September 2019 auf dem Petersplatz die Plastik eines Migrantenschiffes enthüllt. Das aus Bronze und Ton gestaltete Werk des kanadischen Künstlers Timothy Schmalz zeigt ein Schiff, an dessen Bord 140 Migranten verschiedener Herkunftsländer und Zeiten zu sehen sind. Die Plastik trägt den Titel "Angels unaware" ("Ungeahnte Engel").
Der Titel des Kunstwerks bezieht sich auf einen Satz im Brief an die Hebräer aus dem Neuen Testament. Darin heißt es: "Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt!". Er habe diese Plastik für den Petersplatz ausgesucht, damit sie "stets an die Herausforderungen der Gastfreundschaft aus dem Evangelium erinnert", so Franziskus am Ende des Gottesdienstes.
Bekannt wurde der kanadische Bildhauer Timothy Schmalz mit seiner Plastik "Homeless Jesus" ("Obdachloser Jesus"). Sie zeigt eine Person, die verhüllt unter einer Decke liegt. Allein die herausragenden Füße zeigen Wundmale von Nägeln. Auch etliche andere seiner Kunstwerke haben christliche Bezüge.
Zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge hat Papst Franziskus dazu aufgerufen, sich um alle zu kümmern, die rechtlos sind und an den Rand gedrängt werden. Mit Bezug auf das Motto des Welttages "Es geht nicht nur um Migranten!", betonte der Papst erneut den Einsatz für alle Schwachen einer Gesellschaft. "Es geht nicht nur um Fremde, es geht um alle Bewohner der existenziellen Ränder, die zusammen mit den Migranten und Flüchtlingen Opfer der Wegwerfkultur sind."
Die Bibel spreche an zahlreichen Stellen davon, dass Gott besonders die Fremden, Witwen und Waisen am Herz liegen. "Die Sorge um die Benachteiligten wird als ein Wesenszug Gottes dargestellt", so der Papst. Daher sei der Einsatz gegen Ungerechtigkeiten eine "moralische Pflicht" aller, die zur Kirche gehören wollen. Vor allem denen, die besser dran sind, gelte zudem die Warnung der Propheten: "Wehe den Sorglosen und den Schlemmern", die sich um den Niedergang des Volkes nicht sorgen, "obwohl er allen vor Augen steht".
Mit bewegter Stimme zitierte der Papst aus seiner Botschaft zum diesjährigen Welttag: "Die heutige Welt ist von Tag zu Tag elitärer und grausamer gegenüber den Ausgeschlossenen." Dies sei "eine Wahrheit, die schmerzt", so Franziskus. "Wir können nicht umhin zu weinen. Wir können nicht umhin zu reagieren", mahnte er angesichts fortgesetzter Ausbeutung von Entwicklungsländern sowie des Waffenhandels, von dem wenige profitieren, und von Kriegen, die "nur bestimmte Regionen der Welt" betreffen.
Lesungen und Fürbitten wurden in verschiedenen Sprachen vorgetragen. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einem Chor mit Angehörigen aus neun Nationen, von den Philippinen über Rumänien und Italien bis Peru. Der im Gottesdienst verwendete Weihrauch stammte aus einem Flüchtlingslager in Südäthiopien. Dort hätten Flüchtlinge zusammen mit Einheimischen die 600 Jahre alte Tradition der Weihrauchernte wiederbelebt, teilte der Vatikan mit.
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