"Die heiligen Männer und Frauen aller Zeiten, die wir heute feiern, sind nicht nur bloße Symbole und keine entfernten, unerreichbaren Wesen", so der Papst.
"Die heiligen Männer und Frauen aller Zeiten, die wir heute feiern, sind nicht nur bloße Symbole und keine entfernten, unerreichbaren Wesen", so der Papst.
Franziskus bittet Gläubige um Friedhofsbesuche sowie Gebete. Heilige sind nicht unerreichbar. Papst grüßt Sportler von Allerheiligenlauf in Rom.
Papst Franziskus hat am Feiertag auf die Bedeutung von Allerseelen und Allerheiligen aufmerksam gemacht: "Diese beiden christlichen Feste erinnern uns an die Verbindung zwischen Erde - das sind wir - und Himmel, es gibt eine Verbindung zwischen uns und unseren Lieben, die zum anderen Leben übergegangen sind", so der Papst beim Angelus-Gebet am Freitag am Petersplatz, wo er anlässlich des Allerheiligen-Hochfests alle Menschen zu Solidarität und Nächstenliebe aufgerufen hat. "Es ist wichtig, im Alltag Einsatz für Heiligkeit zu erbringen, in unseren Pflichten wie allen Umständen unseres Lebens, indem wir versuchen, immer mit Liebe und Nächstenliebe zu handeln".
Zugleich betonte er, dass Heiligkeit nicht allein durch menschliches Streben erreicht werden könne. "Sie ist vielmehr Frucht der Gnade Gottes und unserer freien Antwort drauf." Daher sei Heiligkeit "Geschenk und Ruf" zugleich. Allerheiligen erinnere daran, dass jeder zu Heiligkeit gerufen sei. "Die heiligen Männer und Frauen aller Zeiten, die wir heute feiern, sind nicht nur bloße Symbole und keine entfernten, unerreichbaren Wesen", so der Papst.
Franziskus kündigte zudem an, den Totengedenktag Allerseelen dieses Jahr in den Priscilla-Katakomben in Rom zu begehen. Als Bischof von Rom werde er in den Katakomben, als "einem der Begräbnisorte der ersten Christen in Rom", nachmittags einen Gottesdienst feiern. Das Kirchenoberhaupt bat zudem um Friedhofsbesuche und Gebete: "Dies wird ein Akt des Glaubens sein."
Die Katakomben der heiligen Priscilla auf der Via Salaria in Rom wurden zwischen dem 2. und 5. Jahrhundert angelegt. Benannt sind sie nach der Adelsdame Priscilla, die das Grundstück bereitstellte. Die Katakomben beherbergen auf zwei Ebenen etwa 40.000 frühchristliche Grabkammern. Entdeckt wurden diese im 16. Jahrhundert. Kunstgeschichtlich bedeutend sind sie unter anderem aufgrund eines Marien-Freskos das wohl auf Ende 2./Anfang 3. Jahrhundert datiert werden kann und daher als älteste antike Mariendarstellung gilt. Der Eingang zu den Priscilla-Katakomben liegt in einem Benediktinerinnen-Konvent; die Ordensfrauen übernehmen auch Führungen.
2018 sowie von 2013 bis 2016 hatte der Papst Allerseelen auf römischen Friedhöfen begangen. Im Vorjahr war er in Laurentino; von 2013 bis 2015 auf dem größten Friedhof Roms, Verano, und 2016 in Prima Porta. 2017 besuchte er hingegen einen amerikanischen Soldatenfriedhof südöstlich von Rom und stoppte auf dem Rückweg an der Gedenkstätte der Ardeatinischen Höhlen. Dort hatten im März 1944 deutsche Besatzungstruppen 335 italienische Zivilisten als Vergeltung für einen Bombenanschlag in Rom erschossen.
Papst Franziskus hat Teilnehmer eines Allerheiligenlaufs (Corsa dei Santi) durch Rom gegrüßt. Sie trügen dazu bei, "auch in der Dimension eines Volksfests den religiösen Wert von Allerheiligen zu unterstreichen", sagte er diesen Freitag nach seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz.
Der Lauf, der von der Stiftung "Missioni Don Bosco" organisiert wurde, hatte seinen Ausgangspunkt auf dem Petersplatz, das Ziel war auf der davorliegenden Via della Conciliazione. Viele Teilnehmer nahmen anschließend am Mittagsgebet mit Franziskus teil.
In der westlichen Kirche wird Allerheiligen seit dem neunten Jahrhundert am 1. November gefeiert. Der am 2. November begangene Allerseelentag etablierte sich rund 200 Jahre danach. Ursprünglich war der 1. November kein Tag des Totengedächtnisses, sondern erinnerte an die Auferstehung und an die unbekannten Heiligen. Der eigentliche Totengedenktag ist Allerseelen.