Bei einem Treffen mit Tagungsteilnehmern der Jesuiten verwies Papst Franziskus auf wachsende Fremdenfeindlichkeit und nationale Interessen sowie auf die Umweltzerstörung, die vor allem die Armen treffe.
Bei einem Treffen mit Tagungsteilnehmern der Jesuiten verwies Papst Franziskus auf wachsende Fremdenfeindlichkeit und nationale Interessen sowie auf die Umweltzerstörung, die vor allem die Armen treffe.
Treffen mit Tagungsteilnehmern der Jesuiten im Vatikan. Franziskus fordert größten katholischen Männerorden weltweit zu einem "kreativen Einsatz" für Arme, Bildung, Flüchtlinge, Menschenrechte und soziale Dienste auf.
Papst Franziskus hat die Jesuiten, den mit rund 16.000 Mitgliedern größten katholischen Männerorden weltweit, zum Einsatz für Menschenrechte und Benachteiligte aufgerufen. Bei einem Treffen mit Tagungsteilnehmern der Jesuiten verwies er am Donnerstag, 7. November 2019 in Rom auf wachsende Fremdenfeindlichkeit und nationale Interessen sowie auf die Umweltzerstörung, die vor allem die Armen treffe. Unter diesen Umständen bedeute Nachfolge Jesu die Begleitung von Opfern, Aufmerksamkeit für menschliche Nöte und ein Aufdecken von Missständen.
Franziskus, der selbst dem Jesuitenorden angehört, forderte zu einem "kreativen Einsatz" für Arme, Bildung, Flüchtlinge, Menschenrechte und soziale Dienste auf. Nachdrücklich begrüßte er eine Zusammenarbeit in Netzwerken und mit anderen kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. So könne man in einer immer stärker globalisierten Welt geeint für die Benachteiligten eintreten.
Das kirchliche Sozialapostolat solle vor allem "Prozesse fördern und Hoffnungen stärken". Es gehe darum, in Menschen und Gemeinschaften ein Bewusstsein ihrer Rechte zu entwickeln und sie zur Gestaltung ihrer eigenen Zukunft zu befähigen, so der Papst.
Franziskus erinnerte an den früheren Jesuiten-Generaloberen Pedro Arrupe (1907-1991), unter dem vor genau 50 Jahren das "Sekretariat für Soziale Gerechtigkeit und Ökologie" eingerichtet worden war. Für Arrupe seien Glaubensverkündigung und Förderung der Gerechtigkeit nicht zu trennen gewesen, sagte der Papst. Was früher einmal nur der Auftrag einiger Jesuiten gewesen sei, sollte demnach "zur Sorge aller werden".
Zum 50-jährigen Bestehen des "Sekretariats für Soziale Gerechtigkeit und Ökologie" findet in Rom bis Freitag eine Tagung statt. Daran nehmen nach Ordensangaben rund 200 Jesuiten und Gäste teil, die im sozialen Bereich engagiert sind.