Zum katholischen Welttag der Armen hat Papst Franziskus mediale Aufgeregtheit und Konsumgier kritisiert.
Zum katholischen Welttag der Armen hat Papst Franziskus mediale Aufgeregtheit und Konsumgier kritisiert.
Jeder Christ soll sich fragen, ob er "zumindest einen Armen als Freund" hat. Franziskus bei Gottesdienst im Petersdom.
Zum katholischen Welttag der Armen hat Papst Franziskus mediale Aufgeregtheit und Konsumgier kritisiert. Wenn man darauf versessen sei, alles immer sofort haben zu wollen, würden jene als lästig und letztlich als "Abfall" empfunden, die diesem Tempo nicht standhalten könnten - etwa Alte, Ungeborene, behinderte Menschen oder eben auch Arme, sagte der Papst am Sonntag, 17. November 2019 bei einer Messe im Petersdom: "Man läuft in Eile, ohne sich darüber Sorgen zu machen, dass die Distanzen zunehmen, dass die Gier einiger weniger die Armut vieler vergrößert", so der Papst.
An dem Gottesdienst nahmen viele Arme und ehrenamtliche Helfer teil. Die Armen seien in Gottes Augen kostbar, "weil sie nicht die Sprache des Ich sprechen", sagte Franziskus. Es genüge nicht das Etikett "christlich" oder "katholisch", um zu Jesus zu gehören. Man müsse die Sprache Jesu sprechen, "die Sprache der Liebe, die Sprache des Du". Jeder Christ solle sich fragen, ob er "zumindest einen Armen als Freund" habe.
Weiter warnte der Papst vor Schnelllebigkeit und Medienhypes. Viele ließen sich vom "Kitzel der Neugier" verführen und "vom Geschrei desen, der am lautesten und wütendsten schreit". Diese Eile komme nicht von Gott. "Wenn wir uns um das Sofort Sorgen machen, vergessen wir das, was für immer bleibt: Wir jagen den vorbeiziehenden Wolken nach und verlieren den Himmel aus dem Blick. Angezogen vom letzten Rummel, finden wir keine Zeit mehr für Gott und für den Mitmenschen, der neben uns wohnt", so das Kirchenoberhaupt.
Papst Franziskus hatte den Welttag der Armen 2016 eingeführt. Er wird jeweils am zweiten Sonntag vor dem Advent begangen. Der diesjährige Welttag steht unter dem biblischen Motto "Der Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren". Franziskus veröffentlichte dazu im Juni eine Botschaft.
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